Java-Vorläufer hat Geburtstag: 30 Jahre p-System

Das Betriebssystem p-System war die erste integrierte Entwicklungsumgebung und kann mit der Technik, maschinenunabhängigen p-Code zu produzieren, als Vorläufer von Java bezeichnet werden.

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Von
  • Torge Löding

Als der erste IBM-PC erschien, bot IBM für diesen Rechner drei Betriebssysteme an: DOS von MicroSoft, CP/M-86 von Digital Research und das UCSD p-System von SofTech. Dieses p-System war die erste integrierte Entwicklungsumgebung (IDE) und kann mit der Technik, maschinenunabhängigen p-Code (Pseudocode) zu produzieren, als Vorläufer von Java bezeichnet werden. Es feiert heute offiziell seinen 30. Geburtstag. Seinerzeit stellte der Informatiker Ken Bowles die Gruppe zusammen, die das UCSD p-System entwickelte.

Das p-System fußte auf der 1971 von Niklaus Wirth entwickelten Programmiersprache Pascal. In einer Rede zur Verleihung des Turing Award im Jahre 1985 lobte Wirth Ken Bowles und sein Team, das mit dem p-System entscheidend zur Popularisierung von Pascal beigetragen habe. "Die Anstrengungen, eine komplette Entwicklungsumgebung bestehend aus Compiler, Filer, Editor und Debugger zu kreieren, brachten den Durchbruch. Pascal wurde für tausende von neuen Computernutzern verfügbar, die nicht durch alte Programmiergewohnheiten oder die Forderung behindert wurden, mit der Software der Vergangenheit kompatibel zu sein."

Das p-System wurde auf vielen Microcomputern zur Programmentwicklung eingesetzt, etwa bei Apple und bei Atari. Nur auf dem IBM-PC schaffte es das p-System nicht, sich durchzusetzen: Mit einer kostenlosen Anzeige in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Byte startete die Pleite gegangene Firma Borland 1983 ihre Rettungskampagne, für 49,95 US-Dollar Turbo Pascal zu verkaufen und in der Folge den PC-Markt zu erobern. (tol)