Webportale experimentieren mit Online-Fernsehen
Mit seinem angekĂĽndigten Filmkanal konkurriert AOL mit MSN und Yahoo im neuen Internet-Wachstumsmarkt Online-Videos.
AOL hat für die nächsten Wochen einen Online-Video-Kanal angekündigt. Ähnlich wie im Fernsehen sollen die übertragenen Filme durch Werbeeinblendungen finanziert werden. Ein Teil der Filme soll dagegen für AOL-Mitglieder reserviert bleiben. Schon jetzt bietet AOL unter movies.channel.aol.com Trailer und Berichte an. Als Tochtergesellschaft des Medienkonzerns TimeWarner hat der Internet-Provider Zugriff auf viele Filmrechte.
Die Verbreitung von schnellen Internetzugängen -- allein in den USA gibt es 30 Millionen Breitbandanschlüsse -- hat offenbar die kritische Masse für kommerzielle Anbieter erreicht. Online-Videos finden eine immer größere Akzeptanz beim Publikum. AOL tritt auf diesem Markt vor allem gegen die Film-Kanäle von MSN und Yahoo an. Auch andere Firmen wie Amazon.com oder das Wall Street Journal versuchen, durch Filme ihre Websites aufzuwerten.
AOLs Videoangebot ist Teil der neuen Konzernstrategie, sich durch attraktiven Content anders auf dem Markt zu platzieren. Der Provider hat mit sinkenden Kundenzahlen zu kämpfen: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat AOL im zweiten Quartal 2004 allein in den USA zwei Millionen Kunden verloren und versorgt dort nur noch 23,4 Millionen Nutzer mit einem Internetanschluss. (heb)