Entscheidung über Handy-Sparte bei Siemens rückt näher

Bei den Mobiltelefonen müsse die Situation bereinigt werden, sagte der scheidende Vorstandsvorsitzende Heinrich von Pierer in einem Interview. So wie sie sei, könne sie nicht weiter bestehen.

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  • dpa

Der Siemens-Konzern hat noch immer nicht über die Zukunft seiner zuletzt verlustreichen Handy-Sparte entschieden. "Ich hoffe, dass ich auf der Hauptversammlung am 27. Januar etwas dazu sagen kann. Sicher bin ich aber nicht", sagte Siemens-Chef Heinrich von Pierer dem Handelsblatt (Donnerstagausgabe). Derzeit würden alle Optionen geprüft. Pierer schloss einen Verkauf oder eine Schließung der Handy-Sparte ausdrücklich nicht aus. Möglich seien aber auch die Sanierung der Sparte oder eine Partnerschaft mit einem anderen Hersteller.

Pierer gibt mit der Hauptversammlung den Vorstandsvorsitz an Klaus Kleinfeld ab und wechselt an die Spitze des Aufsichtsrats. Er werde Veränderungen von dem Kontrollgremium aus nicht behindern, betonte Pierer im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. "Ich werden den Vorstand eher anspornen, den Wandel voranzutreiben." Er erwarte in naher Zukunft aber keine ähnlich einschneidenden Portfolio-Veränderungen wie die Trennung vom Halbleitergeschäft vor fünf Jahren. Bei den Mobiltelefonen müsse die Situation aber bereinigt werden. "So wie sie ist, kann sie nicht weiter bestehen."

Pierer lobte den Einsatz der Politik für Großaufträge im Ausland. "Nicht nur der Bundeskanzler an der Spitze, sondern auch andere Kabinettsmitglieder engagieren sich sehr." Deutschland habe hier mit Amerikanern und Franzosen gleichgezogen. Es müssten aber in Europa im internationalen Wettbewerb auch starke Unternehmen gebildet werden, sagte Pierer. "Wir müssen europäische Champions schaffen."

Pierer kündigte eine weitere Anpassung der Kosten in Deutschland an. "An vielen Stellen sind wir absolut wettbewerbsfähig, an einigen anderen Stellen leider nicht", sagte er dem Handelsblatt. Daran müsse gearbeitet werden. Der Konzern verhandelt derzeit mit den Beschäftigten seiner Niederlassungen in Deutschland über niedrigere Lohnkosten. (dpa) / (pmz)