Sächsischer Hersteller von Chip-Prüfgeräten im Aufwind
Die bei Suss MicroTec Test Systems GmbH gefertigten analytischen Testsysteme werden von Chipproduzenten weltweit benötigt und zum großen Teil in den Forschungsabteilungen eingesetzt.
Die Mitarbeiter der Suss MicroTec Test Systems GmbH müssen die Entwicklungen der Halbleiterindustrie vorhersehen: Die dort gefertigten analytischen Testsysteme werden von Chipproduzenten weltweit benötigt und zum großen Teil in den Forschungsabteilungen eingesetzt. Das zur Süss MicroTec AG in München gehörende Unternehmen ist weiter im Aufwind. Der Umsatz stieg 2004 im Vergleich zu 2003 um 23 Prozent. 2001 lag er bei knapp 30 Millionen Euro -- mit dem Einbruch in der Halbleiterbranche dann nur noch bei 17 Millionen Euro im Jahr 2002.
"Für 2005 wird wieder mit Wachstum gerechnet. 23 Millionen Euro werden angepeilt", sagt Geschäftsführer Claus Dietrich. 2003 erwirtschaftete die Tochter der im Tecdax vertretenen Mutter bereits ein knappes Viertel des Konzernumsatzes. Die Firmen der Branche rechnen in Sachsen mit einer positiven Entwicklung, ergab eine Befragung des Netzwerkes Silicon Saxony, in dem auch Suss MicroTec Mitglied ist.
Die Erfolgsgeschichte der Firma mit ostdeutschen Wurzeln begann 1990 mit Gründung der Tochterfirma der bayrischen Karl Süss KG GmbH & Co. "Die ersten zehn Mitarbeiter kamen aus dem DDR-Unternehmen Elektromat", sagt der Vorstandschef des Konzerns, Stefan Schneidewind, vier Jahre auch Geschäftsführer in Sacka. Heute werden knapp 130 Mitarbeiter beschäftigt -- im Konzern sind es 700.
"Bei Microsystemen und Geräten zur Fehleranalyse sind wir weltweit Marktführer", sagt Dietrich. Fast ein Drittel der Maschinen und Anlagen wird in die USA geliefert, ein Viertel geht nach Asien. Kunden sind nach Unternehmensangaben unter anderem AMD, Infineon, IBM und Motorola sowie Universitäten und Forschungseinrichtungen. "Auch in Krisenzeiten müssen Halbleiterfirmen in Forschung und Entwicklung investieren", betont er. "An der Nachfrage nach speziellen Testsystemen sehen wir sofort, in welche Richtung das geht."
"Die Strukturen der Chips werden immer kleiner oder die Signale immer schwächer", sagt Schneidewind. All das müsse über Testgeräte prüfbar sei, ebenso wie die Zuverlässigkeit von Chips. "Die Messtechnik stößt immer weiter in Grenzbereiche vor", sagt er. "Unsere Strategie sind Lösungen mit viel Intelligenz, die nicht einfach zu kopieren sind", sagt Dietrich angesichts des Trends, Schaltkreise in Asien produzieren zu lassen. "Der Konkurrenz in Asien müssen wir uns mit hochkomplexen Lösungen stellen." (Gudrun Janicke, dpa) / (jk)