Medienmogul unterstützt Anbieter von Filesharing-Software

Der Multimillionär Mark Cuban hat auf seiner Website erklärt, den Anbieter der Filesharing-Software Grokster bei der anstehenden Gerichtverhandlung gegen MGM unterstützen zu wollen.

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Von
  • Nico Jurran

Der Multimillionär Mark Cuban hat auf seiner Website erklärt, den Anbieter der Filesharing-Software Grokster bei der für den morgigen Dienstag angesetzten Gerichtverhandlung gegen MGM finanziell unterstützen zu wollen. Angesprochen auf den Fall Grokster wurde Cuban nach eigenen Angaben von der Bürgerrechtsorganisation Electronic Frontier Foundation (EFF). Als Erklärung gab der Multimillionär an, dass er das Verfahren auch und gerade als Kampf der großen Content-Inhaber gegen ihn selbst und seine kleinen Content-Unternehmen betrachte. Es ginge den großen Studios darum, ihm als Wettbewerber die Möglichkeit zu nehmen, künftig technische Innovationen zu nutzen.

Bereits im vergangenen November hatte Cuban auf der Billboard Digital Entertainment Conference in Los Angeles erklärt, dass die ganze Piraterie-Geschichte "ein Haufen Mist" sei und die Industrie aufgefordert, den Nutzern vernünftige Angebote zu machen statt sie zu verklagen. "Es gibt zwei Gründe, warum Menschen Filme tauschen -- Preis und Zeit", so Cuban damals. Wenn Konsumenten Monate auf die DVD-Version eines Films warten müssten, sollte man sich nicht darüber wundern, wenn sie stattdessen Bittorrent nutzen. Für sein eigenes Medienimperium, zu dem unter anderem der High-Definition-TV-Sender HDNet und eine Kinokette gehört, hat sich Cuban deshalb vorgenommen, Filme zeitgleich über alle Vertriebswege anzubieten. Gute Erfahrungen hat er mit diesem Ansatz eigenen Angaben zufolge im Sport-Bereich gemacht. Cuban ist Besitzer des Basketball-Teams Dallas Mavericks, dessen Spiele er live über seinen TV-Sender ausgestrahlt. "Je mehr Spiele im Fernsehen sind, desto besser sind die Besucherzahlen", berichtet Cuban. Das von ihm gegründete Internet-Radioangebot Broadcast.com hatte Cuban zum Höhepunkt des Dotcom-Booms für rund 5,7 Milliarden US-Dollar an Yahoo verkauft. (nij)