Forscher wollen Verständigung zwischen Mensch und Maschine erleichtern

Die Arbeit mit dem Computer soll für Menschen aller Altersgruppen einfacher werden. Viel Hoffnung setzen die Forscher dabei in die Sprach- und Gestensteuerung.

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  • dpa

Die Arbeit mit dem Computer soll für Menschen aller Altersgruppen einfacher werden. "Wir müssen die Interaktion zwischen Mensch und Maschine verbessern", sagte der Professor für Medieninformatik an der Fachhochschule Fulda, Jan-Torsten Milde, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dabei sollten in Zukunft nicht nur Maus und Tastatur als Eingabegeräte dienen, sondern auch Sprache und Gesten die Maschine steuern können. Auch der so genannte Griffel-basierte PC, auf dem wie auf einen Block geschrieben wird, wird stetig verbessert.

"Im Rahmen der EU sind wir gesetzlich verpflichtet, das Internet barrierefrei zu gestalten", sagte Milde. Doch nicht nur für Behinderte müsse das Netz leichter zu bedienen sein. "Barrierefreiheit bedeutet auch, optimierte Systeme für ältere Menschen zu schaffen -- zumal der Computer immer stärker zum Leben gehört." Denn nicht nur ältere Menschen seien den Umgang mit der komplexen Maschine Computer nicht gewohnt. "Viele haben auch Schwierigkeiten mit der Hand-Auge-Koordination und der Motorik." Ein simpler Doppelklick, wie ihn die Maus für bestimmte Schritte verlange, sei oft unmöglich.

Allerdings steckt nach Mildes Worten die Forschung auf diesem Gebiet noch in den Kinderschuhen. Einfacher sei -- auch für Nicht-Nutzer -- eine direkte Kommunikation mit dem Computer. "Wenn man mit der Maschine reden kann, ist die Hemmschwelle niedriger", sagte der Professor. Schon seit Jahrzehnten wird an einer allgemein funktionierenden Sprachtechnologie gearbeitet -- bislang allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. "Inzwischen hat man das auf domänenspezifische Spracherkennung heruntergebrochen, sodass die Maschine spezielles Vokabular, etwa aus der Juristerei, erkennt."

Weiter ist die Forschung bereits auf dem Gebiet der "Talking Heads", der sprechenden Köpfe. "Das ist ein virtueller Experte im Computer, der sprachlich und mimisch Tipps gibt." Von diesen kleinen Hilfen müsse es künftig noch viel mehr geben, meinte Milde. "Wir müssen zudem nach neuen Möglichkeiten suchen, Inhalte zu visualisieren -- denn auch die grafische Oberfläche ist zu kompliziert." (dpa) / (atr)