Telegate setzt Zahlungen an Telekom aus
Telegate hält die an die Telekom zu zahlenden Auskunftsgebühren weiter für Mondpreise, doch die Telekom beruft sich nun darauf, dass es sich um eine Software-Nutzungsgebühr handele.
Im Streit um angeblich überhöhte Kosten zahlt die zweitgrößte Telefonauskunft Telegate dem großen Rivalen Telekom kein Geld mehr. "Wir haben die Zahlungen an die Telekom eingestellt", sagte Telegate-Chef Andreas Albath der Welt am Sonntag. Telegate halte die von der Telekom berechneten Gebühren für die Bereitstellung von Teilnehmerdaten für "Mondpreise".
Derzeit verlangt die Telekom dem Bericht zufolge von ihren Wettbewerbern rund neun Cent pro Anruf. "Diese Preise sind vom Bundeskartellamt ĂĽberprĂĽft worden", heiĂźe es bei der Telekom. telegate geht seit langem juristisch gegen die Telekom vor. FĂĽr den Zeitraum zwischen 1996 und 2004 verlangt das Unternehmen eine RĂĽckzahlung von mehr als 70 Millionen Euro.
Nach eigenen Angaben hatte Telegate in der vergangenen Woche einen Etappensieg errungen. Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Düsseldorf muss die Telekom einen Betrag von 4,25 Millionen Euro zuzüglich Zinsen, Gerichts- und Anwaltsgebühren erstatten. Diese Forderung bezog sich laut Telegate auf überhöht in Rechnung gestellte Kosten für Teilnehmerdaten aus dem Zeitraum Januar bis September 1999.
Nach Telekom-Angaben ging es dabei laut Welt am Sonntag aber nicht um die Bereitstellung der Teilnehmerdaten, sondern um die Nutzung der Telekom-Software bei der Suche in der Datenbank. "In der Sache ist damit ĂĽberhaupt nichts entschieden", sagte ein Telekom-Sprecher. (dpa) (jow)