Amazon erhält Patent auf Produktempfehlungen in Online-Shops

Der weltweit größte Online-Einzelhändler lässt sich sein Verfahren patentieren, auf Grund des Kundenverhaltens im Online-Shop zusätzliche, für den Nutzer möglicherweise interessante Produkte zu identifizieren.

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Von
  • Jürgen Kuri

Das US-Patentsystem treibt auch nach Ansicht vieler wohlwollender Beobachter manchmal seltsame Blüten -- kein Wunder, dass angesichts solcher herausragender, patentierter Leistungen wie der One-Click-Bestellung von Amazon auch in den USA Gesetzesentwürfe gegen "Patent-Trolle" eingebracht werden und eine Reform des Patentsystems angestrebt wird. Amazon könnte nun mit einem neuen Patent der Diskussion weiter Schub verleihen: Am gestrigen Dienstag teilte das US-Patentamt dem weltweit größten Online-Einzelhändler ein Patent auf ein Verfahren zu, das anhand des bisherigen Verhaltens eines Kunden auf weitere, für ihn möglicherweise interessante Produkte zu schließen versucht.

Das US-Patent Nr. 6,912,505, eingereicht am 29. März 2001 und zugeteilt am 28. Juni 2005, beschreibt unter dem Titel Use of product viewing histories of users to identify related products das Verfahren von Amazon, Produktempfehlungen auszusprechen. Das Verhalten des potenziellen Kunden werde beobachtet und daraus, welche Produkte er sich im Online-Shop anschaue, versuche man auf seine Interessen zu schließen. Produkte, die von vielen Usern während eines Besuchs im Online-Shop angeklickt worden seien, würden als zusammenhängend identifiziert -- schaue sich ein Kunde eines der Produkte an, würden die zuvor als damit zusammenhängend festgelegten Produkte als relevant für diesen Kunden ebenfalls angezeigt.

Zum Thema Softwarepatente siehe auch: