Debitel zieht umstrittene Service-Pauschale zurück

Mit einer Werbeaktion wollte der Provider seinen Kunden eine monatliche Extra-Gebühr unterjubeln. Inzwischen kündigt debitel die automatische Gutschrift zu Unrecht abgebuchter Beträge an.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Verstimmt hatten etliche debitel-Kunden auf eine Postkartenaktion reagiert, mit denen der Stuttgarter Mobilfunkanbieter offensichtlich seinen Monatsumsatz je Kunde steigern wollte. Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hatte aufgedeckt, dass die angeschriebenen Kunden -- je nach Tarif -- monatlich pauschal 1,95 oder 2,95 Euro für ein ServicePlus-Paket bezahlen sollten. Mit der Formulierung "Und das Beste ist: Sie erhalten unser ServicePlus-Paket völlig automatisch!" hatte der Provider versucht, ein Schweigen des Adressaten als Einverständniserklärung umzudeuten.

Nach deutschem Recht sind solche unverlangte "opt-out"-Angebote für Privatleute jedoch rechtlich folgenlos, was inzwischen auch ein debitel-Sprecher gegenüber heise online einräumte. Zu der Aktion erklärte der Mobilfunkanbieter heute: "debitel bedauert, dass den ausgewählten Kunden durch eine Postkartenaktion zum ServicePlus-Paket Unannehmlichkeiten entstanden sind. debitel möchte darauf hinweisen, dass diesen Kunden durch diese Aktion keine Nachteile entstehen sollen. Selbstverständlich wird dieser Service abgeschaltet werden. Bereits erfolgte Zahlungen werden den Kunden wieder gutgeschrieben, ein Widerspruch oder eine Meldung der Kunden ist dazu nicht erforderlich. Lediglich die Kunden, die das ServicePlus-Paket weiter nutzen möchten, werden gebeten, sich zwecks Freischaltung direkt an debitel zu wenden." (ssu)