Siggraph 2005: Neues von Maya, Max und Cinema

Wie bei jeder Siggraph bringen auch dieses Jahr wieder die großen 3D-Hersteller neue Versionen ihrer bekannten Software-Pakete in Position. Maya wird Sieben, 3ds max wird 8 und Cinema 4D schwingt sich bereits zur Version 9.5 auf.

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Von
  • Gerald Himmelein
Inhaltsverzeichnis

Die 3D-Messe Siggraph 2005 hat gerade erst angefangen, doch die großen Nachrichten sind schon da. Erwartungsgemäß haben Alias, Autodesk und Maxon neue Versionen ihrer 3D-Rendering-Pakete angekündigt.

Bei Maya 6 hatten die Entwickler von Alias in erster Linie unter der Haube gewerkelt. Bei der Version 7 gilt das Augenmerk der Beschleunigung der Arbeitsabläufe. Jetzt lassen sich Render-Ebenen mit separaten Einstellungen ändern. So lassen sich mehrere Render-Durchgänge in einer gemeinsamen Szene verwalten und an unterschiedliche Compositing-Programme durchreichen. Zur schnelleren Vorbereitung der Charakter-Animation wurde das Modul zur vereinfachten Definition von IK-Verhältnissen aus dem separat erhältlichen MotionBuilder in Maya verpflanzt.

Zudem erweitert Maya 7 die Unterstützung des Pixar-Renderers RenderMan, der kürzlich in einer Version für Maya erschienen ist. Auch enthält die neue Maya-Version einen eigenen Toon-Shader für Comic-ähnliches Rendering und Spiele-Designer finden neue Funktionen, darunter eine Möglichkeit zum UV-Unfolding sowie eine Vorschaufunktion für Hardware-Shader. Ein "Surface Sampler Tool" hilft bei der Polygonreduzierung per Normal Maps und der Übertragung der Eigenschaften von hochauflösenden Modellen auf spielekompatible 3D-Objekte.

Maya 7 für Linux, Mac OS X und Windows soll noch in diesem Monat erscheinen. Die Grundversion Maya Complete kostet unverändert 2435 Euro, Maya Unlimited mit Fellfunktion dagegen 8525 Euro; Upgrades kosten 1008 beziehungsweise 1391 Euro.

Auch 3ds Max baut in der neuen Version 8 die Möglichkeiten für Spiele-Entwickler aus. So wurden die Werkzeuge zur Character Animation unter anderem um Funktionen zum Mischen und Neuzuweisen von Bewegungen erweitert. Der neue Texturierungsmodus "Pelt Mapping" soll Verzerrungen vorbeugen. Schnittstellen zu Asset-Managing-Produkten von Drittherstellern sollen die verteilte Entwicklung erleichtern.

3ds Max 8 führt auch Möglichkeiten ein, die Software an projektspezifische Bedürfnisse anzupassen. Dazu wurden das SDK und dessen Dokumentation erweitert. Die 3D-Vorschau im Viewport unterstützt jetzt das .fx-Format, um eigene Echtzeit-Shader einzubinden. Der Modelling-Bereich wurde um die Simulation von Fell, Haaren und Kleidung erweitert -- Features, die Besitzer einer 3ds-Max-Subskription allerdings schon im vergangenen Jahr erhalten haben.

3ds Max 8 soll im Laufe des Herbsts erscheinen. Der Hersteller gibt einen Preis von 3500 US-Dollar an; Updates sollen 800 US-Dollar kosten.

Auch der deutsche 3D-Spezialist Maxon lässt sich nicht lumpen. Die Version 9.5 des Render-Pakets Cinema 4D soll im kommenden Monat erscheinen. Die wohl interessantesten Neuerungen liegen im Advanced-Render-Modul. Der Himmelsgenerator "Sky" erzeugt automagisch die gewünschte Atmosphäre, bietet aber auch erweiterte Einstellungsoptionen für die weitgehende Kontrolle der Darstellung. Der erst mit Version 9 eingefügte Dirt-Shader weicht einer allgemeineren Unterstützung von Ambient Occlusion, die bei der Darstellung die Nähe anderer Objekte berücksichtigt.

Weiterhin verarbeitet die kommende Version von Cinema 4D auch 32-Bit-Bilder und unterstützt HDR-Rendering (High Dynamic Range) und Image-Based Lighting. Bei der Projektverwaltung assistiert ein Content Browser, der einen Überblick über alle 3D-Szenen, Texturen und Materialien bietet.

Cinema 4D 9.5 für Mac OS X und Windows soll im September ausgeliefert werden. Die Standardversion kostet 700 Euro, das XL Bundle mit dem Advanced-Render-Modul, Character-Animation und Kleidung, Partikelsystem, Rauchgenerator sowie einer 3er-Lizenz des Netzwerk-Renderers 2000 Euro. Die Version mit allen Modulen einschließlich Dynamiksimulation, dem Textur-Malprogramm BodyPaint 3D, einem Cartoon-Renderer sowie dem unbegrenzten Netzwerk-Renderer wird 3250 Euro kosten; Upgrades gehen für 200 beziehungsweise 300 Euro über den Ladentisch.

Im Rahmen der Updates stellt Maxon auch eine neue Ausbaustufe vor: Das Production Bundle enthält Cinema 4D einschließlich aller Module, eine Version von BodyPaint 3D 2.5 mit voller Unterstützung für Texturen mit 16/32-Bit Farbtiefe, ein Werkzeug zum Matte-Painting und einen Anbindung an den Highend-Renderer RenderMan. Das Production Bundle wird auch in einer Linux-Version angeboten -- der Preis für dieses Paket steht allerdings noch nicht fest. (ghi)