Globale RFID-Patentgeflechte
20 Anbieter von RFID-Produkten haben sich zusammengetan, um interessierten Anwendern einen vereinfachten Zugriff auf ihr geistiges Eigentum zu verschaffen.
20 Anbieter von RFID-Produkten haben sich zusammengetan, um interessierten Anwendern einen vereinfachten Zugriff auf ihr geistiges Eigentum zu verschaffen. Ähnlich wie bei der strittigen Praxis der DVD- und MPEG-Patentinhaber soll dabei ein Patent-Pool zustande kommen, dessen Inhalte nichtbeteiligte Hersteller gegen Entrichtung einer Sammellizenzgebühr nutzen dürfen. Zwar müssen die Patentplaner (darunter Alien Technology, Symbol Technologies, Avery Denison, Thingmagic, Moore Wallace, AWID und Zebra Technologies) mit Intermec Technologies auf einen wichtigen Mitbewerber verzichten, doch "mit oder ohne Intermec wird sich die Zahl der Patentverhandlungen für einen potenziellen Lizenznehmer von womöglich einigen Hunderten auf eine Handvoll vermindern", erklärt Erik Michielsen vom RFID-Szenebeobachter ABIresearch.
Ausgerechnet Intermec war schon im vergangenen Jahr durch eine sorgsam heruntergespielte Patentklage aufgefallen, als das Unternehmen seine Ansprüche durch den weniger zugeknöpften Mitbewerber Matrics gefährdet sah. Dieser hatte offenbar die Richtlinien (PDF) des gewichtigen, firmenübergreifenden Standardisierungsgremiums EPCglobal vor Augen, denen zufolge die dort vertretenen Entwickler sich ihre Patente lizenzfrei gegenseitig zur Verfügung stellen sollen. Kein Wunder, dass das neu gegründete RFID-Patent-Konsortium nicht groß auf EPCglobal eingeht. Die bislang erkennbare Abstinenz von Intermec deutet allerdings an, dass für einschlägige Hersteller durchaus eine schwierige Entscheidung ansteht, ob sie mit den Mitteln des Konsortiums ihre Lizenzeinnahmen maximieren oder im Gefolge von EPCglobal lieber etwas für die schnellere Verbreitung der RFID-Technik tun wollen. (hps)