Menschenrechtsorganisation beklagt "neue chinesische Mauer im Ă„ther"
Die Organisation Reporter ohne Grenzen, die sich weltweit für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzt, verurteilt die jüngsten Störungen von Radiosendern und die verstärkte Internet-Kontrolle durch die chinesische Regierung.
Die Organisation Reporter ohne Grenzen, die sich weltweit für Presse- und Meinungsfreiheit einsetzt, hat die jüngsten Störungen von Radiosendern durch die chinesische Regierung verurteilt. Ähnlich wie zuvor "Radio Free Asia" und "Voice of America" sei nun der Sender "Sound of Hope" wiederholt in China nicht zu empfangen. "Peking baut im Äther eine neue chinesische Mauer", beklagt die internationale Menschenrechtsorganisation. "Die Kontrollen von Internet und Radio werden verschärft. Die Nutzer dieser Medien erhalten nur noch das Recht auf staatlich kontrollierte Informationen."
Der im kalifornischen San Francisco stationierte Sender "Sound of Hope" strahlt vier Stunden am Tag von Sendemasten außerhalb des Landes über Kurzwelle Nachrichten und Kulturprogramme für China aus. Seit Ende Juni werde er in vielen chinesischen Städten -- etwa in Dalian, Fuzhou und Xinjiang -- jedoch massiv gestört, berichtet die Organisation. Auf Geheiß von Nationalem Sicherheitsbüro und Geheimdienst würden die Programme mit Musik oder Sendungen der chinesischen "Central Radio Station" übertönt. Mal seien nur einige Sätze von "Sound of Hope" zu hören, oft könne der Sender gar nicht empfangen werden.
Im vergangenen Oktober seien bereits "Voice of Tibet", "BBC World Service", "Voice of America" und "Radio Free Asia" ähnlich gestört worden. Mit Sendestationen, Antennen und weiterer Ausstattung des französischen Konzerns Thales habe die chinesische Regierung ihre Störsender verbessert. So könnten mittlerweile kurzwellige Ausstrahlungen aus Europa und Zentralasien verhindert werden. (pmz)