US-Schule ersetzt Schulbücher durch Laptops

Statt mit Büchern arbeiten Schüler der Empire High School in Vail, Arizona, jetzt nur noch mit Laptops. Hausaufgaben und Klassenarbeiten werden nach der Bearbeitung per Online-Verbindung an den Kursleiter geschickt.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Einsatz von Computern in Schulen ist nichts grundlegend Neues -- selbst an einigen deutschen Grundschulen werden Kinder inzwischen auf die spätere Arbeit mit digitalen Datenverarbeitungsgeräten vorbereitet. Dass sich allerdings eine Schule entschließt, komplett auf herkömmliche Schulbücher zu verzichten und stattdessen ausschließlich Laptops im täglichen Unterricht zu nutzen, das gibt es vorerst wohl nur in den USA. Genauer gesagt in der Empire High School in Vail, Arizona, wo zum Start ins neue Schuljahr an jeden der insgesamt 340 Schüler ein iBook ausgegeben wurde.

Vernetzt über das Highschool-eigene WLAN haben die Schüler die Möglichkeit, per Mausklick auf ein digitales Bucharchiv zuzugreifen und benötigte Unterrichtsmaterialien auf ihr Laptop zu laden. Ein Filtersystem sorgt dafür, dass jeder Schüler nur das Material abrufen kann, was er tatsächlich für seine Kurse braucht. Hausaufgaben und Klassenarbeiten werden nach der Bearbeitung per Online-Verbindung an den Kursleiter geschickt, wobei eine Plagiat-Software darüber wacht, dass keine aus dem Internet gezogenen Kopien eingereicht oder Dateien kurzerhand unter den Schülern ausgetauscht wurden.

"Die meisten bisherigen Ansätze, Notebooks in Schulen zu nutzen, lassen sich mit dem Zuckerguss auf einem Kuchen vergleichen", erläutert der für den Vail Unified School District zuständige Superintendent Calvin Baker. "Wir aber glauben, dass ein weitaus größeres Potenzial nutzbar ist, wenn Laptops ein wichtiger Bestandteil des Kuchens selbst sind." So hätten Untersuchungen an anderen Highschools beispielsweise ergeben, dass Jugendliche deutlich mehr schulisches Engagement zeigen, wenn sie mit Notebooks arbeiten, die sie auch zuhause nutzen können.

Als besonderen Vorteil der Empire High School hebt Baker hervor ist, dass es sich bei dem Schulgebäude um einen Neubau handelt und die Architekten schon bei der Planung die spätere Einrichtung von "digitalen Klassenzimmern" berücksichtigt hätten. Billig ist das neue Konzept allerdings nicht: Allein die Anschaffung der iBooks schlägt laut Baker mit rund 850 US-Dollar pro Schüler zu Buche. Hinzu kommen Ausgaben für die Netzinfrastruktur der Schule, Administrations- und Wartungskosten sowie Lizenzgebühren. Ein Satz normaler Schulbücher kostet zum Vergleich zwischen 500 und 600 US-Dollar pro Schüler. (pmz)