Google weitet Buchprojekt Google Print in Europa aus
In Deutschland sei man mit dem Verlauf der Gespräche mit den führenden großen Verlagen sehr zufrieden, sagte der zuständige Google-Manager Jens Redmer.
Google will mit der Digitalisierung von Büchern für seinen neuen Suchdienst Google Print nun auch in Europa durchstarten. In Deutschland sei man mit dem Verlauf der Gespräche mit den führenden großen Verlagen sehr zufrieden, sagte der zuständige Google-Manager Jens Redmer am Donnerstag in Hamburg der dpa. Es gebe bereits einige fertige Vertragsabschlüsse. Auch kleine und mittelgroße Verlage könnten sich ab sofort in Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden und Spanien anmelden und ihre Bücher auch online schicken.
Google will die Inhalte der Bücher von Verlagen und Universitäts-Bibliotheken digitalisieren und für die Volltextsuche im Internet zur Verfügung stellen. Das Projekt war zuletzt bei der US-Verlagsbranche wegen befürchteter Urheberrechtsverletzungen auf heftige Einwände gestoßen. Google Print sei allerdings zu keiner Zeit insgesamt auf Eis gelegt worden, betonte Redmer. "Ganz im Gegenteil, wir haben noch einen Zahn zugelegt." Lediglich das Einscannen noch urheberrechtlich geschützter Bücher wurde zunächst ausgesetzt. Bei den großen Universitätsbibliotheken gebe es aber nur wenige Titel, die noch dem Copyright unterlägen. Diese Ausgaben würden allenfalls als Textfragment um den Suchbegriff herum angezeigt.
Google respektiere die Rechte der Copyright-Eigentümer und arbeite mit den Verlagen beim Schutz der Inhalte zusammen. Außerdem sollen die angezeigten Texte generell weder kopiert, gedruckt noch gesichert werden können.
Den Buchverlagen verspricht Google mit dem neuen Projekt eine neue Werbemöglichkeit. "Google Print ist als weiterer Vertriebskanal sehr attraktiv für die Verlage", sagte Redmer. Jeder Publisher könne sein Programm kostenlos ins Internet zur Ansicht stellen und mit den Leseproben das Interesse potenzieller Käufer wecken. Google übernehme das Scannen der Inhalte und die Einbindung in den Suchindex. Um die angezeigten Seiten sollen Links zu themenrelevanten anderen Sites gesetzt werden. Die Verlage werden an den Werbeerlösen beteiligt. Für den offiziellen Start gebe es bislang noch kein konkretes Datum, sagte Redmer. "Es wird aber eher früher als später geschehen." (dpa) / (anw)