VoIP-Anbieter: Übergangsfristen für Notruf-Regelung sind sinnvoll

Nach der scharfen Kritik der Branchenverbandes Breko an der geplanten dreijährigen Übergangsfrist für VoIP-Notruflösungen geht nun der Betreiber des Voice-over-IP-Dienstes sipgate in die Offensive.

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Von
  • Monika Ermert

Thilo Salmon, Geschäftsführer von Indigo Network, das den Voice-over-IP-Dienst sipgate betreibt, hat sich erneut für Übergangsfristen bei der Einführung einer Notrufverpflichtung für VoIP-Anbieter ausgesprochen. Salmon reagierte damit auf Beschwerden des Bundesverbandes der regionalen und lokalen Telekommunikationsgesellschaften e. V. (Breko). Der Branchenverband hatte die im TKG-Änderungsgesetz geplante dreijährige Übergangsfrist in der vergangenen Woche scharf kritisiert. Salmon betonte, der Plan für die Übergangsfrist zeige, "dass der Gesetzgeber die Verbreitung von VoIP nicht noch stärker behindern will." Auf eine endgültige Entscheidung müssen beide Seiten allerdings noch warten: Der Vermittlungsausschuss des Bundestages vertagte die Entscheidungen zum TKG-Änderungsgesetz heute in Berlin bis nach der Bundestagswahl.

Salmon, dessen Unternehmen übrigens schon jetzt eine "Röchel"-Notruflösung anbietet, wies darauf hin, dass es dringendere Probleme als die Notrufdebatte zu lösen gebe, etwa die überfällige Entkoppelung des Internet-Zugangs vom Telefonanschluss oder die Verwirklichung eines offenen, beziehungsweise ungefilterten Netzzugangs bei UMTS. Nach Vodafone hatte im Rahmen der IFA auch E-Plus angekündigt, bereits jetzt SIP-basierte Sprachübertragung zu verhindern. "In einer einzigen Pressemitteilung hat man die Zusammenarbeit mit Skype auf der einen und die Blockierung von SIP auf der anderen verkündigt," kritisierte Salmon gegenüber heise online. Skype, dessen Geschäftsführer Niklas Zennström ankündigte, weitere Deals mit Mobilfunkanbietern anzustreben, komme als ausländischer Anbieter im Übrigen um mögliche deutsche Notrufregulierungen herum, meint man bei Sipgate. (Monika Ermert) / (pmz)