Erstes Studentenraumschiff startbereit

Mit dem SSETI Express soll am 27. September das erste von Studenten gebaute Raumschiff von einer russischen Trägerrakete ins All gebracht werden.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Am 27. September wird mit dem SSETI Express (Student Space Exploration and Technology Initiative) das erste Studenten-Raumschiff an Bord einer Cosmos-3M-Rakete vom russischen Kosmodrom in Plesetsk ins Weltall aufbrechen. An Bord des Waschmaschinen-großen Vehikels mit einer Ladekapazität von 24 kg sind drei jeweils nur ein Kilogramm schwere Mini-Satelliten. Nachdem SSETI Express den Orbit erreicht hat, sollen sie im All ausgesetzt werden.

Das Projekt dient als Test und wurde unter Aufsicht des Education Department der europäischen Raumfahrtagentur ESA durchgeführt. Alle wichtigen Subsysteme wie Energiekontrolle, UHF-Kommunikation, Onboard-Rechner, Positionskontrolle, Antriebssystem und Kamera wurden von Studenten an verschiedenen eurpäischen Hochschulen entwickelt. Dazu mussten sich die 23 Projektgruppen über das Internet koordinieren. Die ESA leistete Unterstützung bei Koordination, Tests und Konstruktion sowie der Organisation des Starts. Die meisten Tests, darunter Vibrations- und Funktionsprüfungen, fanden im niederländischen ESA-Testzentrum in Noordwijk (ESTEC) statt. Das Kontrollzentrum in Dänemark simulierte die Fernsteuerung via Internet.

Von der Planung bis zur Flugbereitschaftprüfung dauerte die Entwicklung des Raumschiffs nur 18 Monate. Materialspenden der ESA, der Universitäten und der Industrie hielten die Kosten für das ESA Education Department unter 100.000 Euro. Die ESA hofft nun, nicht nur wichtige Praxiserfahrungen vermittelt zu haben, sondern unter den über 400 beteiligten Studenten auch das eine oder andere Talent zu entdecken. (mhe)