Studie: VoIP wird Telekommunikationsmarkt nicht revolutionieren

Nach Ansicht des Marktforschungsunternehmens Forrester Research wird es VoIP-Anbietern wie Skype oder Vonage nicht gelingen, die etablierten Telefonieanbieter im Consumer-Markt zu entthronen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Nach Ansicht des Marktforschungsunternehmens Forrester Research wird es VoIP-Anbietern wie Skype oder Vonage nicht gelingen, mit ihren Angeboten die etablierten Telefonieanbieter im Consumer-Markt zu entthronen. Zwar habe Voice-over-IP einen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Telekommunikationsindustrie, doch würden sich reine VoIP-Anbieter nicht als unabhängige Unternehmen am Markt etablieren, da sie weder ein revolutionäres Leistungsspektrum anböten, noch über die Wettbewerbsvorteile der etablierten Konzerne verfügten. Vielmehr dürften die Ex-Monopolisten auch in Zukunft den Markt der Sprachübertragung dominieren, wenn sie ihre neuen Strategien, mit denen sie auf VoIP reagieren, weiterverfolgen, prognostiziert Forrester Research.

"Sicherlich wird die Verbreitung von VoIP dazu beitragen, dass sich neue Preismodelle für die Sprachübertragung im gesamten Telekommunikationsmarkt durchsetzen. Dies wird aber nicht zu der von den Befürwortern reiner VoIP-Angebote erwarteten Sprengung der derzeitigen Marktstrukturen führen", erläutert Forrester-Analyst Lars Godell. "Wir beobachten im Bereich der Konsumentennutzung von VoIP eine ähnliche Überbewertung des Marktes wie zu Zeiten des dotcom- und des Telekommunikations-Hypes. Allerdings fordern VoIP und seine Anbieter den Telekommunikationsmarkt heraus: Um den Machtwechsel zu verhindern, müssen die etablierten Anbieter aufwachen und ihre Geschäftmodelle restrukturieren."

VoIP sei bislang noch nicht ausgereift, halten die Marktforscher fest, eine lückenhafte SIP-Technologie, noch offene regulatorische Rahmenbedingungen, mangelnde Durchsetzungskraft der Unternehmen und nicht ausreichend skalierbare Management-Systeme für öffentliche Netzwerke seien nur einige der Probleme. Hemmschuh sei auch die Zurückhaltung der Konsumenten und die schleppende Verbreitung von Breitband. Forrester rechnet damit, dass VoIP bis 2010 einen Anteil von etwa 30 Prozent im Bereich der privaten Festnetztelefonie erobern wird. Eine Annäherung an 100 Prozent sei bis 2020 aber nicht zu erwarten. (pmz)