Neue Centos-Version auf Basis von Red Hat Enterprise Linux 4 Update 2

Die Entwickler von Centos haben mit der Version 4.2 eine neue Version der auf Red Hat Enterprise Linux 4 (RHEL4) inklusive Update 2 aufbauenden Distribution freigegeben.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Die Entwickler von Centos haben mit der Version 4.2 eine neue Version der auf den frei verfügbaren Quellen von Red Hat Enterprise Linux 4 (RHEL4) aufbauenden Distribution freigegeben. Das kostenlos als ISO-Image über das Internet vertriebene Centos 4.2 enthält alle Änderungen des vor knapp zwei Wochen von Red Hat freigegebenen Update 2 für RHEL4.

Das neue Centos unterstützt neben i386 (x86 oder IA32), x86_64 (AMD64, EM64T) auch die Architekturen IA64 (Itanium), Alpha, s390 und s390x. Es soll voll kompatibel zum kommerziell vertriebenen Verwandten RHEL4 sein, nutzt für Updates jedoch nicht das Red Hat Network, sondern die APT-Alternative yum. Dies kommt auch bei Fedora zum Einsatz und liegt neuerdings auch der Distribution von Suse bei. Es soll in der neuen Version deutlich schneller als früher arbeiten.

Details zu den Neuerungen finden sich in den Release-Notes und der Update-2-Ankündigung von Red Hat. Die Distribution steht als ISO-Image für CD oder DVD über die Mirror oder per BitTorrent bereit. Die in RHEL4 auf Zusatzmedien mitgelieferte kommerzielle oder unter eingeschränkten Weiterverbreitungsklauseln stehende Software wie die zusätzliche Java-Umgebung, der Adobe Reader oder der Real Player fehlen in Centos. Updates will das Entwickler-Team bis Ende Februar 2012 bereitstellen; sie sollen maximal 72 Stunden nach der Veröffentlichung neuer Pakete durch Red Hat in Centos einfließen, meist sind sie jedoch bereits nach 24 Stunden integriert.

Centos ist nicht die einzige Distribution, die die Sourcen von RHEL unverändert neu kompiliert und vertreibt -- ähnliches machen auch Whitebox-Linux, Tao Linux und einige andere. Kostenlos erhältliche Nachbauten aus den Quellen von Suse Linux Enterprise Server sind bislang nicht bekannt. Laut CentOS-Angaben belegte die eigene Distribution bei den Readers' Choice Awards 2005 des Linux Journal nach Ubuntu den zweiten Platz bei den Distributionen vor der RHEL-Basis Fedora. (thl)