ver.di kündigt Widerstand gegen Stellenabbau bei Telekom an

Derweil legt der Kurs Telekom-Aktie nach dem angekündigtem Stellenabbau zu.

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  • dpa

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat Widerstand gegen den geplanten Stellenabbau bei der Deutschen Telekom angekündigt. "Wir stehen den vorgelegten Plänen ablehnend gegenüber und werden in den weiteren Gesprächen jede einzelne Maßnahme hinterfragen", sagte Franz Treml, stellvertretender ver.di-Vorsitzender, am Mittwoch in Bonn. Die Telekom hatte zuvor mitgeteilt, dass in den kommenden drei Jahren 32.000 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen sollen.

Der Telekom gehe es glänzend, wie auch der Rekordüberschuss und die hohe Dividende verdeutlichten. "Jetzt sollen offensichtlich wieder die Beschäftigten die Zeche zahlen, obwohl sie dem Unternehmen bereits in den vergangenen Jahren mit ihrem Beitrag zum Beschäftigungsbündnis aus tiefroten Zahlen geholfen haben", sagte Treml, der auch im Aufsichtsrat der Telekom sitzt. Die Telekom brauche ausreichend Personal, wenn sie im Wettbewerb bestehen wolle.

Der Aktie der Deutschen Telekom hat von dem angekündigten Stellenabbau profitiert. An der Frankfurter Börse zog der Kurs zeitweise um über drei Prozent auf knapp 15 Euro an. Am späten Nachmittag notierte die Telekom-Aktie im Xetra 2,41Prozent im Plus bei 14,85 Euro. Analysten begrüßten die Ankündigung des Unternehmens über den Personalabbau. "Das ist eine notwendige Maßnahme, die schon längst erwartet worden war", sagte Per-Ola Hellgren von der Landesbank Rheinland- Pfalz (LRP). Die Telekom habe mit einem Umsatzrückgang im deutschen Festnetzgeschäft zu kämpfen, der noch weiter zunehmen werde. Langfristig würden daher noch mehr Stellen gestrichen. "Die 32.000 sind noch nicht das Ende der Fahnenstange."

Nach Einschätzung von Hellgren werden die jährlichen Kosten durch den Stellenabbau der Telekom um rund eine Milliarde sinken. Dem gegenüber stehen aber erst einmal Belastungen in Höhe von 3,3 Milliarden Euro über die kommenden drei Jahre. Theo Kitz vom Bankhaus Merck Finck bezeichnete den Personalabbau als "sehr umfangreich", beeindruckend seien die damit einhergehenden Kosten. Dies belaste den Gewinn zunächst und fraglich sei, ob die Kostenentlastung bis auf den Gewinn voll durchschlage. Die T-Aktie profitierte am Mittwoch zudem von Äußerungen von Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick, wonach der Konzern nicht in ein Bieterrennen um den britischen Mobilfunker O2 einsteigen wird. (dpa) / (jk)