Folienhelme schützen nicht vor Elektrosmog

Aus Aluminiumfolie gewirkte Kappen halten Funkwellen vom Hirn fern, heißt es. Das stellt sich bei näherer Betrachtung als trügerische Hoffnung heraus.

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Nicht nur bei paranoid angehauchten Zeitgenossen, die die US-Regierung verdächtigen, Versuche zur Gedankenkontrolle mittels Mikrowellen zu betreiben, geht die Mär, dass Aluminiumkappen Funkwellen vom Hirn fernhalten. Ein MIT-Absolvent ging der Sache auf den Grund. Zwar gehört die Untersuchung von Ali Rahimi eher in die Abteilung Spaß mit Wissenschaft, doch liefert sie für Laien überraschende Ergebnisse.

Rahimi stellte im Labor an einem Kunstkopf fest, dass paraboloide Aluminiumkappen die meisten Frequenzen auf ein Zehntel (-10 dB) und bestimmte Bereiche (ca. 1,5 GHz) gar auf ein Hundertstel dämpfen (-20 dB). Andere Frequenzen werden dagegen verstärkt: So hebt der Folienhut ausgerechnet ein der US-Regierung reserviertes Band (1,2 bis 1,4 GHz) auf bis zum Hundertfachen an (+20 dB). Bei 2,6 GHz stellte sich gar ein Peak vom Tausendfachen (+30 dB) ein. Das wundert Techniker nicht, denn die Kappenform ähnelt grob einer Satellitenschüssel: Fällt die elektromagnetische Welle aus passender Richtung und Frequenz ein, bündelt das Gebilde sie. Außerdem besitzt es wie jedes Metallstück eigene Resonanzen.

Wegen der unerwarteten Resultate zieht Rahimi den schelmischen Schluss, dass die Hütchenmanie wohl von der US-Regierung und der Regulierungsbehörde FCC ins Leben gerufen wurde. Wigald, hörst Du mich? (ea)