Fedora Directory Server erreicht Version 1.0
Das Fedora Project hat Version 1.0 des Fedora Directory Server (FDS) als Open-Source freigegeben. Der OpenLDAP-Konkurrent basiert auf Quellcode des Netscape Directory Server, den Red Hat im September vergangenen Jahres erworben hat.
Das von Red Hat gesponserte Fedora Project hat Version 1.0 des Fedora Directory Server (FDS) zum Download freigegeben. Der Verzeichnisdienst bietet eine LDAPv3-Schnittstelle und basiert auf dem Netscape Directory Server, den Red Hat im September vergangenen Jahres im Rahmen des Kaufs der Netscape Enterprise Solutions erworben hat.
Anfang Juni hatte Red Hat mit dem "Red Hat Directory Server" und dem "Red Hat Certificate Management System" erstmals Produkte auf Basis des Netscape-Quellcodes vorgestellt. Gleichzeitig wurde im Rahmen des Fedora Project der FDS gestartet – Red Hat will dort zusammen mit der Open-Source-Gemeinde an der Weiterentwicklung des Verzeichnisdienstes arbeiten.
Die Produktankündigung listet einige der Änderungen in der nun freigegebenen Version – etwa die Unterstützung der Hash-Algorithmen MD5, SHA-256, SHA-384, SHA-512. Die größte Neuerung von Version 1.0 dürfte jedoch die endgültige Freigabe des von Netscape übernommenen Quellcodes unter verschiedenen Open-Source-Lizenzen sein. Der eigentliche Kern des FDS wurde unter der GNU General Public License (GPL) freigegeben – eine spezielle Erweiterung der Lizenz erlaubt jedoch Plug-ins, die nicht unter der GPL oder kompatiblen Lizenzen stehen. Die Client-Bibliothek unterliegt einer Dreifachlizenz aus MPL/LGPL/GPL – daher können sie auch kommerzielle Closed-Source-Programme benutzen. Ein Modul für den Web-Server Apache hingegen unterliegt der Apache 2.0 Lizenz.
Die Entwickler sehen den FDS 1.0 als Version 7.2 des Netscape Directory Server an, wollen mit dem FDS jedoch wieder mit einer Version 1.0 beginnen. Der FDS soll einige Funktionen bieten, die OpenLDAP fehlen, und dürfte mit Novells eDirectory oder Microsofts Active Directory konkurrieren. (thl)