Vodafone dringt auf tĂĽrkischen Mobilfunkmarkt vor
Der weltgrößte Mobilfunkkonzern erhielt bei einer Auktion Zuschlag für Telsim, die Nummer zwei auf dem türkischen Markt. Der gebotene Preis beträgt 4,55 Milliarden US-Dollar.
Der weltgrößte Mobilfunkkonzern Vodafone dringt in die Türkei vor. Vodafone erhielt am Dienstag bei einer Auktion Zuschlag für Telsim, die Nummer zwei auf dem türkischen Markt. Der gebotene Preis beträgt 4,55 Milliarden US-Dollar und liegt damit weit über dem Mindestgebot von 2,8 Milliarden Dollar.
Telsim gehörte der türkischen Unternehmer-Familie Uzan, die allerdings Schulden in Höhe von rund drei Milliarden Euro nicht bedienen konnte. Der türkische Staat hatte daher die Telsim-Beteiligung beschlagnahmt und versteigert; der finnische Handy-Konzern Nokia, der noch Forderungen an Telsim hatte, soll aus dem Verkaufserlös bedient werden. Vor der Auktion hatte eine Reihe von Telekomkonzernen Interesse an Telsim angemeldet. Relativ schnell verabschiedeten sich aber Wettbewerber wie France Telecom oder Telenor aus dem Bieterrennen.
Mit dem Zukauf in der Türkei folgt Vodafone der Strategie, die Position in Schwellenländern auszubauen. In den vergangenen Monaten erwarben die Briten unter anderem einen Anteil an dem indischen Mobilfunker Bharti Tele-Ventures und bauten ihre Beteiligung in Südafrika aus. Die Türkei gilt mit ihrem hohen Wirtschaftswachstum als attraktiver Markt.
Die tĂĽrkische Telekommunikationsbranche steckt in einer Umbruchphase. So wurde bereits der fĂĽhrende Telecom-Konzern TĂĽrk Telekom fĂĽr 5,5 Milliarden Euro von einem Konsortium unter FĂĽhrung der saudisch-libanesischen Oger Telecom ĂĽbernommen. Um den Mobilfunkanbieter Turkcell ringen derzeit die schwedische TeliaSonera und die russische Alfa-Gruppe. (dpa) / (jk)