Disney erwägt angeblich Kauf von Pixar

Apple- und Pixar-Chef Steve Jobs würde bei einer Übernahme des Animationsstudios durch den Unterhaltungskonzern zum größten Disney-Einzelaktionär; seine Position in der Medienbranche würde weiter gestärkt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Disney-Konzern erwägt nach einem Bericht des Wall Street Journal den Kauf des Zeichentrickfilm-Produzenten Pixar Animation Studios. Disney würde ein "nominelles Aufgeld" gegenüber dem derzeitigen Pixar-Marktwert von 6,7 Milliarden Dollar zahlen, berichtete die US-Wirtschaftszeitung. Die Gespräche seien in einem kritischen Stadium; Pixar und Disney hätten seit Monaten nach Wegen gesucht, ihre lukrative Partnerschaft weiterzuführen. Der Ausgang aber sei nicht sicher, und es seien auch andere Optionen möglich. Sollte das Geschäft unter Dach und Fach gebracht werden, würde der Pixar-Verwaltungsratsvorsitzende und Unternehmens-Chef Steve Jobs größter Disney-Einzelaktionär – die Position von Jobs, der ja auch Chef von Apple ist, würde in der Medienbranche, auf die er mit Pixar und Apples iTunes/iPod-Combo schon großen Einfluss hat, noch stärker.

Disney und Pixar sind seit mehr als zwölf Jahren Partner. Disney hat Pixar-Filme wie Toy Story, Findet Nemo und Die Unglaublichen vertrieben und mitfinanziert. Anfang 2004 kündigte Pixar an, die Partnerschaft mit Disney zu beenden und mit neuen Vertriebspartnern zu verhandeln. Jobs hatte zu diesem Zeitpunkt für Disneys eigene Projekte nur Spott übrig. Damals gab es ein gespanntes Verhältnis mit dem früheren Disney-Chef Michael Eisner. Der neue Disney-Boss Robert Iger, der im Oktober 2005 die Führung übernommen hatte, sah es laut Wall Street Journal als eine seiner wichtigsten Aufgaben, die Beziehungen zwischen den beiden Unternehmen wieder zu normalisieren. Die Gespräche hätten sich in den vergangenen Monaten beschleunigt, schreibt das Blatt, ein Ergebnis könne es schon bald geben. (jk)