Linux-Schöpfer Torvalds will Kernel nicht unter die GPLv3 stellen

Ober-Linuxer Linus Torvalds weigert sich, die von ihm geschriebenen Teile des Kernels unter die in Entstehung begriffene GNU General Public Lincense GPLv3 zu stellen. Damit falle der gesamte Linux-Kernel ausschließlich unter die Version 2 der Lizenz.

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Von
  • Mattias Hermannstorfer

Nach Ansicht von Linus Torvalds steht der Linux-Kernel nicht ohne weiteres unter der in Entstehung begriffenen Version 3 der GNU General Public License (GPLv3). Viele Teile des Kernels enthielten über die eigentliche Lizenzdatei hinaus erklärende Zusätze mit der Formulierung "version 2 of the license, or (at your option) any later version". Diese ermöglicht die auf den Kernelteil beschränkte wahlweise Lizenzierung unter der GPLv3.

Wie der Linux-Schöpfer gestern in einer Mail klarzustellen versuchte, seien die Zusätze allerdings nicht Bestandteil der GPLv2. Sie gelten daher nicht per Default und somit auch nicht für den Kernel in seiner Gesamtheit. Für den aktuellen Linux-Kernel seien weiterhin ausschließlich die Bedingungen der 1991 verfassten Version 2 der GPL verbindlich, die in einer Datei im Rootverzeichnis dem Kernel-Tree vorangestellt sind.

Torvalds zeigte sich im Übrigen skeptisch bezüglich der neuen Open-Source-Lizenz. Er hält es für "verrückt", dass die GPLv3 im vorliegenden ersten Entwurf zur Verhinderung restriktiver DRM-Maßnahmen von den Software-Autoren die Freigabe privater Signaturschlüssel verlange. Da zumindest er selbst dazu nicht bereit sei, komme für ihn eine Konvertierung des von ihm verfassten und damit des gesamten Kernelcodes auf die Version 3 der GPL derzeit nicht in Frage.

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