Regulierer vergibt 900-MHz-Spektrum an E-Plus und O2
Erwartungsgemäß hat die Bundesnetzagentur die zuvor vom Militär genutzten Frequenzen an die beiden GSM-Anbieter vergeben, die bislang nur im Bereich 1800 MHz funken, was Reichweitennachteile mit sich bringt.
Wie von der Vorläuferbehörde RegTP beabsichtigt, vergibt die Bundesnetzagentur die so genannten E-GSM-Frequenzen um 900 MHz an die beiden jüngsten GSM-Netzbetreiber in Deutschland, E-Plus und O2 Germany. Die beiden Netzbetreiber bieten GSM derzeit ausschließlich im Bereich 1800 MHz an. Nun erhalten sie jeweils 2 × 5 MHz gepaarten Spektrums in den Bereichen 880 bis 890 und 925 bis 935 MHz, das zuvor militärisch genutzt worden war.
Wie ein Sprecher der Bundesnetzagentur gegenüber heise online erläuterte, müssen die GSM-Anbieter im Gegenzug 1800-MHz-Spektrum im entsprechenden Umfang räumen und zwar bis zum 31. Januar 2007. Jenes Spektrum fällt dann keineswegs an die Betreiber der "D-Netze" T-Mobile und Vodafone, sondern soll nach einer öffentlichen Anhörung vom Regulierer neu vergeben werden. Ähnlich verfuhr die RegTP bereits bei den E-GSM- und UMTS-Frequenzen.
Da die Neuvergabe des E-GSM-Spektrums einen Verwaltungsakt darstellt, kann dieser gerichtlich angefochten werden. Daher ist einstweilen offen, wann E-Plus und O2 auf 900 MHz funken können. Wegen der größeren Reichweite von GSM-900 gegenüber seinem kurzwelligeren Pendant ist das 900-MHz-Spektrum vor allem für die Versorgung größerer, relativ dünn besiedelter Regionen interessant. Für Staaten mit geringer Bevölkerungsdichte bieten die Netzausrüster auch GSM mit 450 MHz an. Während O2 Germany dank eines nationalen Roaming-Abkommens in manchen Regionen das Netz von T-Mobile mitbenutzt, ist E-Plus ausschließlich auf eigene Infrastruktur angewiesen. (ssu)