Kartellrechtsbeschwerden zu Windows Vista

Dem US-Justizministerium liegen erste Beschwerden von Unternehmen vor, wonach Microsoft beim Nachfolger von Windows XP gerichtliche Auflagen aus dem Kartellrechtsverfahren nicht einhalten soll.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Seit Microsoft sich im Rahmen einer außergerichtlichen Einigung im US-Kartellverfahren wegen wettbewerbswidriger Ausnutzung eines Monopols verpflichtet hat, PC-Herstellern größere Freiheiten bei der Installation konkurrierender Software zu geben, schaut die Welt mit Argusaugen darauf, ob der weltgrößte Software-Konzern diese Vorgaben bei neuen Projekten und Weiterentwicklungen auch tatsächlich erfüllt. Die Kontrollinstanz der Kartellrechtseinigung – das so genannte Technical Committee – hält die Ergebnisse vierteljährlich in einem Report an das US-Justizministerium fest.

In der aktuellen Ausgabe des Statusreports geht das Technical Committee nun erstmals auf Beschwerden namentlich nicht genannter Unternehmen zu Windows Vista ein, dem für dieses Jahr angekündigten Nachfolger von Windows XP. Die Beschwerde betrifft das neue Welcome Center, über das Nutzer beim ersten Booten des Betriebssystems persönliche Einstellungen vornehmen und mitgelieferte Software-Komponenten von Microsoft und anderen Herstellern konfigurieren können. Offenbar geht es dabei auch um den neuen Internet Explorer 7, den Microsoft mit einer Toolbar für Suchmaschinen-Funktionen ausstatten will.

Der Internet-Suchmaschinenbetreiber Google hatte Befürchtungen geäußert, Microsoft werde über die IE-7-Suchmaschinen-Funktionen vorrangig die eigenen Angebote bedienen und den Zugang zu Google einschränken. Nach Angaben von MS-Manager Dean Hachamovitch sollen Nutzer des neuen Browsers die von ihnen präferierten Suchmaschinen-Portale aber selbst wählen können. Eine Einschätzung, ob Microsoft in Vista möglicherweise gegen Auflagen der Kartellrechtseinigung verstößt, wollte das Überwachungskomitee bislang nicht abgeben. Man werde die Entwicklung jedoch weiter verfolgen und entsprechende Informationen sammeln, heißt es in dem Bericht. (pmz)