Flüssigkeits-Linsen jetzt serienreif

Varioptic hat eine Flüssiglinse entwickelt, welche die starren Glaslinsen in Fotoapparaten und Handykameras ersetzen könnte.

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Von
  • Peter Röbke-Doerr

Die französische Firma Varioptic stellt auf dem von 13. bis 16. Februar in Barcelona stattfindenden 3GSM-Kongress eine serienreife Flüssigkeitslinse unter dem Namen Arctic 320 vor. Einen Prototypen hat das Unternehmen bereits auf der letztjährigen CeBIT gezeigt.

Die Idee ist bestechend: Wenn man in einem Fotoapparat die Glaslinse mit ihrer festen Brennweite durch eine flüssige Linse ersetzen könnte, wäre das Scharfstellen der Bildebene oder die Brennweiten-Veränderung wesentlich einfacher. Allerdings gibt es auf dem Weg dorthin einige Probleme zu überwinden: Wie kann man die Linse in Form halten, verändern oder – ganz trivial – ein Einfrieren der Flüssigkeit bei niedrigen oder ein Verdampfen bei höheren Temperaturen verhindern?

Wie sie die Probleme gelöst haben, verraten die Entwickler nicht. Statt dessen heißt es lapidar, man steuere das Bauteil mit einer angelegten Spannung. Die Linse kann als Lagertemperatur zwischen -40° und +80° und im Betrieb -20° bis +60° Celsius vertragen. Varioptic hat die Linse vornehmlich für Handy-Kameras entwickelt, erwartet durch die Erfindung aber einen Umbruch in der gesamten Optik des Niedrigpreis-Sektors: Sucherkameras, Webcams, Überwachungskameras und ähnliche Geräte sollen in Zukunft mit den preiswerten Flüssig-Linsen ausgerüstet werden. (roe)