Vodafone-Chef: "Discount-Tarife bleiben Nischengeschäft"

Auch wenn die Anbieter von Mobilfunk-Billigtarifen "ohne Schnickschnack" ein paar Millionen Kunden gewinnen sollten, erwartet das Gros der Mobilfunkkunden weiterhin umfassenden Service und die neuesten Handys sagt Arun Sarin von Vodafone.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Arun Sarin, Chef des britischen Mobilfunkkonzerns Vodafone sieht im Geschäft der Discount-Anbieter, die billige Sprachtelefonie per Handy und SMS bei gleichzeitig stark abgespecktem Service ("No Frills") bieten, lediglich eine Marktnische, auch wenn diese Anbieter in zwei bis drei Jahren in Deutschland "vielleicht einige Millionen Kunden" haben sollten: "Die Verbraucher wollen mehr als nur eine simple Mobilfunkkarte: Sie wollen das CallCenter anrufen oder in unser Geschäft kommen. Und sie wollen alle zwei Jahre das neueste Handy haben", sagte Sarin in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Focus. Zudem böten die Discount-Anbieter weder neue Inhalte wie mobile Daten- und Unterhaltungdienste noch ein schnelles Übertragungsnetz.

Trotz des Erfolgs von Billig-Angeboten wie dem von Aldi, das binnen zwei Wochen bereits 200.000 Kunden gewonnen haben soll, hatte sich vor Sarin schon der Chef von Vodafone D2, Friedrich Joussen, von Discount-Anbietern unbeeindruckt gezeigt. Dennoch haben die Düsseldorfer Mobilfunker – und ebenso T-Mobile – jeweils einen Tarif mit typischen No-Frills-Merkmalen in ihr Angebot aufgenommen.

Im heutigen Focus-Interview räumte Vodafone-Konzernchef Sarin ein, dass die Zeit des "einfachen Wachstums" des Mobilfunks vorbei sei, zumindest in Westeuropa. Hingegen besäßen erst 70 Prozent der Nordamerikaner ein Handy – für Sarin ein wichtiger Grund, sich weiterhin im US-Markt zu engagieren. Dass die Wachstumgeschichte Mobilfunk in anderen Ländern weitergehe, zeigten die jüngsten Auslandsinvestitionen von Vodafone, so in Indien und in der Türkei. (ssu)