Deutsche Wissenschaftsmanager gegen europäisches Elite-Institut
Der Vorschlag der EU-Kommission, ein Europäisches Technologieinstitut (ETI) zu errichten, das etwa mit dem MIT mithalten kann, stößt unter Wissenschaftlern auf scharfe Kritik.
Deutsche Wissenschaftsmanager lehnen den Vorschlag der EU-Kommission ab, ein Europäisches Technologieinstitut (ETI) zu errichten. Das vom EU-Kommissionspräsidenten José Manuel Barroso vorgestellte Konzpet soll in einer Einrichtung resultieren, die zum europäischen "Markenzeichen für Spitzenqualität in den Bereichen Ausbildung, Forschung und Innovation" werden und dem Vergleich mit dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) standhalten soll.
"Ich halte gar nichts von der Idee", sagte Ernst-Ludwig Winnacker, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dem Tagesspiegel. Mit einem solchen Institut würde die EU das Geld, das sie für die Forschung ausgeben wolle, "verzetteln und von anderen, wichtigeren Projekten abziehen". Die von der EU-Kommission vorgeschlagene Struktur sei eine "Zwangsvernetzung", die wissenschaftlich nichts bringen werde. Spitzenforschung "funktioniert nicht nach dem Top-down-Prinzip", sagte Winnacker der Zeitung.
Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Jürgen Mlynek, sagte, die jetzt vorgesehene Struktur sei ein typisch europäischer Kompromiss, der alle bedienen solle, aber keinerlei internationale Ausstrahlung habe. Wenn die EU eine technische Elite-Uni ähnlich dem amerikanischen MIT aufbauen wolle, solle sie das Geld lieber in eine bestehende Hochschule investieren, die bereits Spitzenforschung betreibe.
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