IBM stellt Screenreader für Linux vor

IBM gibt Alpha-Version 0.1.0 seines Screenreaders LSR (The Linux Screenreader) für den GNOME-Desktop frei.

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Der Linux-Desktop wird wieder etwas zugänglicher: Mit The Linux Screenreader (LSR) präsentiert Soft- und Hardwareriese IBM eine erste Alpha-Version seines Accessibility-Tools. Der Screenreader soll Sehbehinderten den auf Linux-Systemen weit verbreiteten GNOME-Desktop erschließen.

Das in Python geschriebene Werkzeug besteht aus einer Sammlung von Skripten, die vom Anwender beliebig erweitert werden kann, um so einzelne Interaktionen und Anwendungen dem persönlichen Geschmack anzupassen. In dieser frühen Entwicklungsphase setzt der LSR auf eine Tastatur für die Eingabe. Die nicht-visuelle Ausgabe erfolgt mit Hilfe von IBMs eigener ViaVoice-Sprach-Engine. Ein mitgeliefertes Standardscript soll einen ersten Einblick in die Möglichkeiten der Software bieten. So definiert es einige Tastaturkommandos für die Navigation innerhalb von Anwendungen, das Einstellen der Sprechgeschwindigkeit der Ausgabe und für die Ansage des aktuellen Fokus. Auch reagiert es auf Fokus-Änderungen und Selektionen innerhalb der aktiven Anwendung.

IBMs Ansatz ist nicht neu. Mit dem maßgeblich von Sun entwickelten Accessibility-Toolkit (ATK) existiert schon ein komplettes Framework für die Entwicklung behindertengerechter Applikationen unter GNOME. Die Desktop-Umgebung bietet seit Version 2.0 mit Gnopernicus einen integrierten Screenreader mit Sprach-Synthesizer für die akustische Ausgabe, Unterstützung für Braillegeräte sowie eine Lupe für die vergrößerte Darstellung der Bildschirminhalte. Das ebenfalls zum Standardumfang gehörende GNOME Onscreen Keyboard (GOK) ist ein alternative Eingabehilfe für Menschen, die keine Tastatur benutzen können.

Auch die Entwickler der Desktop-Umgebung KDE verfolgen mit dem KDE Accessibility Project (KEAP) das Ziel, den Linux-Desktop behindertengerechter zu gestalten. (akl)