Mesh-WLAN zum Ausprobieren

Mitte März hat das zuständige Kommitee der IEEE einen Entwurf für den Standard 802.11s für Mesh-WLANs angenommen: Software von Meshcom verknüpft bereits WLAN-Stationen im Ad-hoc-Modus zu einem Mesh-Netz, um die Funkabdeckung zu steigern.

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Um die Abdeckung eines Funknetzwerkes zu erhöhen, werden üblicherweise mehrere Basisstationen per Ethernet-Kabel miteinander verbunden. In Mesh-WLANs kommunizieren die Teilnehmer dagegen nur drahtlos miteinander. Jeder arbeitet als Repeater für andere und steigert so die Funkabdeckung. An die Stelle des kabelgebundenen Backbones tritt damit ein Netzwerk aus Funkverbindungen. Mitte März hat das zuständige Kommitee der IEEE einen Entwurf für den Standard 802.11s angenommen. Nach dem aktuellen Zeitplan soll der Standard 2008 verabschiedet werden.

Während 802.11s ein Mesh-Netz aus WLAN-Access-Points beschreibt, hat die finnische Firma Meshcom jüngst eine Software vorgestellt, die ein vermaschtes Funknetz aus Client-PCs aufbaut. Der MeshDriver klemmt sich zwischen den WLAN-Treiber und den TCP/IP-Stack. Anders als 802.11s funkt er im Ad-hoc-Modus von 802.11 und bezieht eine Ethernet-Schnittstelle automatisch in das vermaschte Netz ein, etwa für den Internet-Zugang. Meshcom stellt eine Beta-Version für privaten Einsatz und Forschungszwecke kostenlos zur Verfügung, die unter Windows XP oder Linux mit Kernel 2.6 läuft. Sie beherrscht allerdings einige wesentliche Features noch nicht, beispielsweise Authentifizierung und Verschlüsselung. Auch reaktives Routing fehlt noch, also das fallweise Bestimmen der Route an Stelle von vorab festgelegten Routing-Tabellen. (ea)