Studie: Downloads-to-own werden heiliger Gral der Filmindustrie

Die Übertragung des DVD-Geschäftsmodells auf elektronische Vertriebswege und der Einsatz geeigneter DRM-Verfahren sind die Schlüssel zum Erfolg der Filmanbieter im Internet, meinen die Forscher von Screen Digest.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

In der effizienten Gestaltung des elektronischen Vertriebswegs in Verbindung mit DRM-Verfahren (Digital Rights Management), die sowohl den Bedürfnissen der Rechteinhaber als auch den Konsumentenerwartungen gerecht werden, sehen die britischen Marktforscher von Screen Digest die Schlüssel zum Erfolg legaler Download-Angebote für Filme und anderen audiovisuellen Contents. In der Studie "Digital Rights Management and New Entertainment Business Models: A strategic analysis" untersuchen die Forscher Geschäftsmodelle verschiedener Anbieter: Zum Beispiel der als DVD-Verleih per Post gestartete Dienst LoveFilm, der nun auch "Downloads to rent" beziehungsweise "to own" übers Internet anbietet oder die Internet-Vertriebskanäle der Filmindustrie wie Movielink, ein Joint-Venture mehrerer Studios oder das heute an den Start gehende Filmportal von Warner, In2Movies.

Vor dem Hintergrund der Auswirkungen von Datenkomprimierung und den nicht immer legalen Peer-to-peer-Vertriebskanälen für Musikdateien auf die Plattenindustrie identifizieren die Forscher DRM als Schlüsselfaktor für den Erfolg des virtuellen Filmvertriebs. Dass DRM ein Thema auf dem Weltwirtschftsforum von Davos gewesen sei, unterstreiche dessen Wichtigkeit, findet der Co-Autor der Studie, Chris Barlas. DRM-Systeme müssten indes effizient und flexibel gestaltet sein, um sowohl die Rechte der Content-Inhaber zu schützen als auch die Erwartungen der Konsumenten zu erfüllen. In der Studie werden verschiedene DRM-Ansätze analysiert, nämlich die von Microsoft und RealNetworks als "proprietäre Ansätze", Apple Fairplay und Sony MagicGate als "Single-play"-DRM-Anbieter sowie InterTrust Nemo und die Open-Source-Initiative DReaM-CAS von Sun als interoperable Ansätze.

In einer kurzen Zusammenfassung der Studie, die als PDF-Datei verfügbar ist, findet sich auszugsweise ein "Scenario 5", das Varianten eines legalen P2P-Vertriebs durchspielt. Filmfreunde, die selbst einen lizenzierten Film erworben haben, hätten so die Möglichkeit, ihren Bekannten die Datei zuzusenden. Jene können jedoch nur einen kurzen Ausschnitt sehen und werden aufgefordert, selbst eine Lizenz zu kaufen – das Wissen des Einzelnen, welche Art Filme die Freunde bevorzugen, wäre ein idealer Nährboden für kostenloses, "virales" Film-Marketing. (ssu)