SCO vs. Linux: Aufschub durch neuen Experten

Eigentlich hätte gestern die Voruntersuchung im Prozess von SCO gegen IBM enden sollen, doch SCO brachte einen neuen Experten ins Spiel. Jetzt hat IBM zehn Tage Zeit, um auf dessen Erkenntnisse zu reagieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 138 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Neues von der nicht enden wollenden Auseinandersetzung zwischen der SCO Group und IBM: Eigentlich war die Voruntersuchung abgeschlossen, jetzt wurde sie um weitere zehn Tage verlängert. SCO wirft IBM vor, Sourcecode aus dem Eigentum von SCO nach Linux überführt zu haben.

In der letzten Anhörung vor Gericht vor der Eröffnung des Hauptverfahrens wurde eine erneute Verlängerung fällig. Am gestrigen Freitag führte SCO einen neuen Experten in das Verfahren ein, Marc Rochkind. Er soll erklären, wie IBM "Methoden und Konzepte" aus den von SCO lizensierten Unix-Varianten AIX und Dynix benutzte, um die Entwicklung von Linux zu beschleunigen. Da es wahrscheinlich keine direkten 1:1-Kopien von Codezeilen gibt, wird Rochkind versuchen, mit Beweisen wie dem hier gespeicherten Informationsaustausch den Konzept-Diebstahl zu belegen. Da Rochkind neue Beweise einführte, hat IBM nun eine Frist von 10 Werktagen erhalten, um auf Rochkind reagieren zu können.

Von der letzten Anhörung existiert noch kein offizielles Transkript, nur eine Schilderung verschiedener Zuhörer auf Groklaw. Übereinstimmend berichten sie davon, dass Richterin Kimberly Wells an die Adresse von SCO die Frage richtete, ob der neue Experte wirklich substanziell neue Aspekte in das Verfahren einführen kann: "Ist das alles, was Sie zusammentragen konnten?"

Zu den Entwicklungen in dem Streit, den SCO mit IBM, Novell und der Open-Source-Gemeinde um SCO-Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig in Linux übernommenen Code angezettelt hat, siehe den Artikel auf c't aktuell (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):

(Detlef Borchers) / (ghi)