Erste Urteile wegen Millionenbetrug durch Dialer

Insgesamt sollen die vier Angeklagten zwischen Juli 2002 und September 2003 rund 12 Millionen Euro mit Hilfe so genannter Dialer erbeutet haben. Zwei der Beschuldigten wurden nun zu Freiheitsstrafen verurteilt.

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  • dpa

Mit Blick auf einen in Osnabrück laufenden Internetbetrugs-Prozess hat die Verbraucherzentrale Niedersachsen Internetsurfer zur Wachsamkeit aufgefordert. Trotz Virenschutzprogramme und Firewalls werde es immer ein Risiko geben, Opfer krimineller Betrügereien zu werden, sagte eine Sprecherin der Verbraucherzentrale. Am Donnerstag hatte das Osnabrücker Landgericht die ersten Urteile in dem Prozess gesprochen und zwei Mitglieder einer Bande zu Bewährungsstrafen verurteilt.

Das Gericht hat die beiden 26 und 37 Jahre alten Angeklagten zu Freiheitsstrafen von einem Jahr und zehn Monaten sowie einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Der 37-Jährige muss außerdem 1400 Euro an die Staatskasse zahlen. Bei dem anderen Angeklagten hatte die Kammer von einer Zahlung abgesehen. Das Gericht berücksichtigte, dass bei den Tätern bereits jeweils 3000 und 110.000 Euro gepfändet worden waren, die aus den Betrügereien stammten. Die Kammer hatte es als erwiesen angesehen, dass sich beide des gewerbs- und bandenmäßigen Computerbetrugs schuldig gemacht hatten. Sie waren nach Darstellung eines Gerichtssprechers aber nur Mitläufer. Gegen die beiden Hauptangeklagten wird voraussichtlich noch bis September verhandelt.

Insgesamt sollen die insgesamt vier Angeklagten zwischen Juli 2002 und September 2003 rund 12 Millionen Euro mit Hilfe so genannter Dialer erbeutet haben. Die Opfer – im Vorfeld des Prozesses war von mehr als 100.000 die Rede – erhielten von der Telekom überhöhte Abrechnungen. Die Dialer kassierten laut Staatsanwalt zwischen 1,83 Euro und 45 Euro pro Minute. Die Angeklagten hatten die Vorwürfe im Verlauf des Prozesses teilweise bestätigt. (dpa) / (jk)