Windparks: Streit um heiße Leitungen

Windparkbetreiber haben Schadenersatzklagen gegen den Stromnetzbetreiber E.on Netz eingereicht. Sie werfen dem Unternehmen vor, den ungeliebten Windstrom unter dem Vorwand technischer Probleme zu blockieren.

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Mehrere Windparkbetreiber in Schleswig-Holstein haben Schadenersatzklagen gegen den Stromnetzbetreiber E.ON Netz beim Landgericht Itzehoe eingereicht. Sie werfen dem Unternehmen, das Teil des Energieriesen E.ON ist, vor, den von ihm ungeliebten Windstrom unter dem Vorwand technischer Probleme zu blockieren.

Schon im vergangenen Jahr wurden die Windräder an etwa 40 windreichen Tagen für mehrere Stunden vom Netz genommen. "Und dieses Jahr bewegen wir uns bereits auf einen Ausfall von 15 Prozent hin", sagt Hermann Albers, Vizepräsident vom Bundesverband Windenergie (BWE). Das habe gravierende Folgen für die wirtschaftliche Grundlage von Windparks. E.ON Netz hält dagegen, die Abschaltung sei nötig, denn nur so könnten bei einer Überproduktion an Windstrom die Leitungen vor Überhitzung geschützt werden.

"Durch das Erzeugungsmanagement, das heißt die Drosselung der Einspeisung bei Starkwind und voller Auslastung des Netzes, sichern wir die Stabilität des Netzbetriebs bei maximaler Auslastung", sagt E.ON-Netz-Sprecher Christian Schneller. Er weist den Vorwurf der Windmüller klar zurück. Im Gegenteil habe E.ON Netz hierdurch den zusätzlichen Anschluss von mehr als 1000 Megawatt Windstrom an das Netz ermöglichen können. "Wir sehen möglichen Entschädigungsklagen seitens der Windparkbetreiber gelassen entgegen."

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(Jan Oliver Löfken) / (wst)