Sinkende Margen bei Virenschutzlösungen durch Microsofts Markteintritt

Analysten zufolge wird sich der Wettbewerb durch den Eintritt Microsofts mit seinen Lösungen Antigen für Unternehmen sowie Windows OneCare Live für Privatanwender verschärfen.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Hersteller von Virenschutz-Lösungen werden sich demnächst warm anziehen müssen, da Microsoft eine ernstzunehmende Alternative im Security-Bereich wird, so zumindest die Vorstellung der Experton Group in einer heute veröffentlichten Mitteilung. Derzufolge sei ein Preisverfall bei Viren- und Spyware-Schutz absehbar. Im Unternehmenssegment würde sich der Wettbewerb durch den Eintritt Microsofts mit seinen Lösungen Antigen sowie Windows OneCare Live für Privatanwender verschärfen. Dies betreffe vor allem das Geschäft mit kleinen und mittelständischen Kunden. Da sich die Anbieter von Virenschutz-Lösungen derzeit auf dieses Segment am stärksten konzentrieren würden, sei dort in den kommenden zwei Jahren mit einem spürbaren Verfall der Margen rechnen.

Nach Meinung der Analysten von Experton sei absehbar, dass Microsoft seine Aktivitäten weiter ausbauen werde und über den Virenschutz und Client-Security hinaus Lösungen entwickeln werde. Bei komplexen Lösungen für sehr hohe Sicherheitsanforderungen profitierten die spezialisierten Security-Anbieter aber weiterhin von ihrem technologischen Vorsprung, da es dort nicht nur um den Schutz vor Viren und Spyware gehe.

Vor allem mittelständischen Unternehmen raten die Experten, ab 2007 Microsoft als Alternative zu den etablierten Security-Anbietern in Erwägung zu ziehen. Die Leistungsfähigkeit der von Microsoft angekündigten beziehungsweise gerade gestarteten Lösungen müsse sich aber noch unter Beweis stellen. Bislang bieten die Redmonder Produkte und Dienste wie Antigen und Windows OneCare Live noch separat und kostenpflichtig an, um Konflikten mit den etablierten Security-Partnern und den Wettbewerbsbehörden weitestgehend aus dem Weg zu gehen.

Die Analysten sehen bei Anwendern den Wunsch, dass Microsoft seine Betriebssysteme sicherer mache, um den Bedarf an Virenschutz- und Spyware-Produkten zu reduzieren. Damit sei aber auf absehbare Zeit nicht zu rechnen, da die Aufgabe zu komplex sei. Inbesondere würde man sich den Groll zahlreicher Virenschutz-Anbieter zuziehen, da ein komplettes Marktsegment auf weitestgehend unbedeutende Größe schrumpfen würde. Mitte Juni hatte bereits Eugene Kaspersky, Chef des Antivirenherstellers Kaspersky Labs, prophezeit, alle Antivirusunternehmen würden den Einstieg der Redmonder zweifelsohne fühlen. (dab)