Hersteller von Antivirensoftware empfehlen Wechsel zu Mac OS X

Mit der Empfehlung wollen die Hersteller Anwender ins Lager alternativer Betriebssysteme locken, um ihre Virenschutz-Produkte neu zu positionieren.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 436 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Daniel Bachfeld

Nachdem bereits Symantec die Hoffnung äußerte, Anwender mögen auf Apple umschwenken, rät auch Sophos in einer Pressemitteilung zu seinem Security Report 2006 (PDF-Datei) dazu, aus Sicherheitsgründen alternative Betriebssysteme einzusetzen. "Dass alternative Betriebssysteme von Cyber-Kriminellen weitgehend verschont werden, macht diese natürlich für Unternehmen interessant. Auch Privatanwender sollten dies beim Kauf eines neuen Rechners bedenken", erklärt Christoph Hardy, Security Consultant bei Sophos. Auch vor Viren und Würmern blieben Apple Mac OS X und Linux bislang verschont. Selbst der von Sophos im Februar 2006 entdeckte erste Mac-Wurm Leap-A verbreitete sich nicht weiter.

Was auf den ersten Blick danach aussieht, als würden die Hersteller sich ihrer Existenzgrundlage entledigen, könnte der Versuch sein, dem Wettbewerb mit Microsofts Windows OneCare und Antigen aus dem Wege zu gehen. Je mehr Anwender auf Mac OS X und Linux umsteigen, desto attraktiver werden diese Betriebssysteme für Virenautoren und Cyber-Kriminelle. Auch diese wägen Aufwand und Nutzen ab. Jenseits einer kritischen Masse lohnt sich die Verbreitung von Schadcode. McAfee setzte bereits im Mai dieses Jahres seine Ansicht in die Welt, dass Mac OS X aus Sicherheitssicht zu einem zweiten Windows werden könne.

Für die Hersteller von Antivirensoftware würde es sich dann ebenfalls rechnen, auf alternative Betriebssysteme zu setzen, denn mit dem Auftreten echter Viren und Würmer für Mac OS X und Linux tut sich ein neuer Markt auf. Zudem haben bislang Hersteller wie Apple, Novell und Red Hat keine Ambitionen im Antivirenmarkt, die der Sicherheitsindustrie in die Quere kommen könnten.

Siehe dazu auch: (dab)