Neue Regeln für den Akku-Transport in Flugzeugen

Die US-Luftfahrtbehörde will angesichts der von Lithiumionen-Akkus ausgehenden Brandgefahr schärfere Regeln für den Transport in Flugzeugen erlassen.

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Angesichts der Millionen wegen Brandgefahr zurückgerufenen Notebook-Akkus beschleunigen die US-Behörden ihre Bemühungen um neue Regeln für den Akku-Transport in Flugzeugen. Sorgen machen den Experten große Ladungen im Bauch von Passagier- oder Cargo-Maschinen. Der eigene Laptop soll aber weiter mit an Bord dürfen.

Laut einem Bericht des Wall Street Journal (WSJ) sind die Behörden noch zurückhaltend, wenn es um konkrete Aussagen zu einem möglichen neuen Regelwerk für den Akku-Transport geht. Nach den medienwirksamen Rückrufaktionen großer Computerhersteller wie Dell und Apple sehen sich die Regulierer allerdings genötigt, ihre Bemühungen zu intensivieren. Die US-Bundesluftfahrtbehörde (FAA) will die Ergebnisse einer 2004 begonnenen und gerade abgeschlossenen Untersuchung zur Feuersicherheit bei geladenen Lithiumionen-Akkus jetzt innerhalb der nächsten drei Monate veröffentlichen. Gleichzeitig will die für den Transport gefährlicher Materialien zuständige Behörde (PHMSA) ein 2004 vorläufig erlassenes Transportverbot für nicht-wiederaufladbare Lithiumionen-Batterien in den Laderäumen von Verkehrsflugzeugen dauerhaft aussprechen.

Nach bisherigen Erkenntnissen der FAA würden Batteriezellen unter Flammeneinwirkung heiße Elektrolyt-Flüssigkeit abgeben, die andere Akkus in der Ladung ebenfalls in Brand setzen können. Die Behörde hatte entsprechende Tests durchgeführt, nachdem eine Ladung Akkus an Bord einer FedEx-Cargo-Maschine Feuer gefangen hatte, hat nach Darstellung der Zeitung die Ergebnisse aber nicht veröffentlicht und keine öffentliche Stellungnahme zu möglichen Konsequenzen abgegeben. Auch für den Brand einer Frachtmaschine des United Parcel Service (UPS) im Februar wird eine Ladung Lithiumionen-Akkus verantwortlich gemacht.

Die Behörden wollen nun einen gemeinsamen Entwurf für ein neues Regelwerk vorlegen. Allerdings dürfte auch danach der Transport von Akkus in Frachtmaschinen nicht gänzlich verboten werden. Keine wirkliche Gefahr geht dem Bericht zufolge von einem Laptop in der Passagierkabine aus – auch wenn es ein Apple oder ein Dell ist. Die Löschvorrichtungen in der Flugzeugkabine reichen demnach aus, einen einzelnen Notebook-Brand zu bekämpfen.

Zu den Problemen mit Lithium-Ionen-Akkus sowie den Rückrufaktionen von Dell und Apple bringt c't einen Hintergrundbericht in der neuen Ausgabe 19/06 (ab Montag, den 4. September, im Handel): (vbr)

  • Tischfeuerwerk, Riskante Qualitätsprobleme bei Lithiumionen-Akkus, c't 19/06, S. 34