SCO macht weiter Verluste

Der Unix-Softwareanbieter kämpft mit rückgängigen Umsätzen, steigenden Verlusten und substanziellen Anwaltskosten.

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Der Unix-Softwareanbieter SCO hat auch im dritten Quartal 2006 mit Umsatzeinbußen und Verlusten zu kämpfen. Zwar erwirtschaftete das Unternehmen mit 7,42 Millionen US-Dollar (5,78 Millionen Euro) einen Umsatz in der Größenordnung der vorangegangenen Quartale, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging der Umsatz von 9,35 Millionen US-Dollar (7,29 Millionen Euro) allerdings um fast zwei Millionen US-Dollar zurück. SCO verbucht einen Verlust von 3,58 Millionen US-Dollar (2,79 Millionen Euro), im dritten Quartal 2005 war das Unternehmen mit 2,37 Millionen US-Dollar (1,85 Millionen Euro) im Minus. Das Ergebnis bedeutet einen Verlust von 0,17 US-Dollar (0,13 Euro) pro Aktie.

SCO macht den Druck des Wettbewerbs im Geschäft mit Unix-Produkten für den Rückgang verantwortlich. Das Unternehmen verspricht sich neue Perspektiven von mobilen Anwendungen, die auf der eigenen Plattform Me Inc. laufen sollen. "Wir engagieren uns weiter im Unix-Geschäft, werden neue Mobildienste in den Markt einführen und unser geistiges Eigentum auf dem Rechtsweg verteidigen", umreißt SCO-Chef Darl McBride die Strategie für kommende Zeiten.

Der Rechtsweg kommt SCO weiter teuer zu stehen. Für den stellenweise bizarren Streit mit IBM um den angeblichen Einsatz geschützten Codes in Linux musste SCO im vergangen Quartal 2,32 Millionen US-Dollar (1,81 Millionen Euro) aufwenden, im Vorjahreszeitraum waren es noch gut 3 Millionen US-Dollar. Die Entwicklung dieser Kosten hat SCO nicht im Griff. "Aufgrund der einzigartigen und unvorhersehbaren Natur dieses Verfahrens sind Zeitpunkt und Höhe eintretender Rechtskosten schwer vorauszusagen", heißt es dazu in der Mitteilung an die Investoren. Überschaubar ist dagegen der Umsatz mit Linux-Lizenzen: Im ablaufenen Quartal setzte SCO damit 31.000 US-Dollar um.

Zu den Entwicklungen in dem Streit, den SCO mit IBM, Novell und der Open-Source-Gemeinde um SCO-Rechte an Unix und angeblich unrechtmäßig in Linux übernommenen Code angezettelt hat, siehe den Online-Artikel in c't Hintergrund (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't): (vbr)