Online-Spielevertrieb schließt unerwartet die Pforten

Der US-amerikanische Online-Software-Distributor Triton hat zum Monatswechsel überraschend seine Pforten geschlossen. Seit dem 5. Oktober sind die Server down – Kunden des Download-Dienstes können ihre gekauften Spiele nicht mehr starten. Das prominenteste Spiel im Triton-Katalog war der 3D-Shooter Prey von 3D Realms.

Bei Triton erworbene Online-Spiele wurden in verschlüsselter Form auf die Festplatte des Käufers übertragen. Der "Triton Player" überprüfte bei jedem Start über eine Internet-Verbindung die Gültigkeit der Lizenz. Ende September zeigten die Triton-Server erste Ausfallerscheinungen; Anfang Oktober war der Lizenzdienst nur noch sporadisch erreichbar. Forenbeiträge auf der Website von 3D Realms, dem Hersteller von Pray, weisen darauf hin, dass Triton am 5. Oktober unerwartet die Pforten schloss.

Am Sonntag (8. Oktober) versicherte ein Triton-Mitarbeiter im 3D-Realms-Forum, man werde die Anwender nicht im Regen stehen lassen. Ein Patch sei in Vorbereitung, der die Spiele-Downloads vom Triton-Server entkoppele. Das Werkzeug scheint bereits fertig zu sein, der Entwickler will es aber erst online stellen, wenn die Rechtslage geklärt ist.

Nachdem Halflife 2 mit der Online-Distributionsplattform Steam vorgemacht hat, dass sich Spieler durchaus auf zwangsweise Online-Aktivierung einlassen, haben andere digitale Software-Distributoren das Modell kopiert. Neben Triton bieten unter anderem Direct2Drives und Gametap US-Bürgern die Möglichkeit zum Online-Spielekauf mit Direkt-Download.

Abgesehen von Prey stellte Triton unter anderem die Spiele Age of Wonders II, Alien Blast, Chariots of War, Space Interceptor, Stronghold und Terrorist Takedown bereit. Ob auch für diese Spiele die nötigen Patches erscheinen werden, die sie für einen Betrieb ohne Online-Verbindung freischalten, ist bislang nicht bekannt. (ghi)