T-Systems erhält Zuschlag für Gesundheits-Pilotprojekt in Bottrop

T-Systems soll eine Pilot-Infrastruktur aufbauen, die den "Maßstäben" des Gesundheitsministeriums und der Gematik entspricht, der Gesellschaft, die für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland verantwortlich ist.

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Von
  • Detlef Borchers

Zusammen mit seinen Partnern Oracle, Siemens, Hewlett Packard, Wincor Nixdorf und TietoEnator hat T-Systems den Zuschlag in einer europaweiten Ausschreibung erhalten. Das Konsortium soll in Bottrop ein Pilot-Gesundheitsnetz Prosper der Knappschaft Bahn See aufbauen.

Bei dem nach eigenen Angaben größten deutschen Gesundheitsprojekt soll T-Systems eine Infrastruktur aufbauen, die den "Maßstäben" des Gesundheitsministeriums und der Gematik entspricht, der Gesellschaft, die für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland verantwortlich ist. An dem Proper-Pilotprojekt in Bottrop sollen 74 Ärzte, das Knappschaftskrankenhaus und 20.000 Versicherte teilnehmen. T-Systems stellt dafür die nötige Infrastruktur wie Kartenleser, Konnektor und die Vernetzung bereit. Die bei dem Pilotprojekt eingesetzten Arztausweise und Patientenkarten werden vom Trustcenter T-Telesec der Deutschen Telekom produziert.

Im Unterschied zur elektronischen Gesundheitskarte, die "nebenan" in der Modellregion Bochum-Essen getestet wird, setzt Prosper auf eine Server-Lösung, bei der nach Auskunft von T-Systems alle Daten im "hochsicheren T-Systems-Rechenzentrum auf einem zentralen Server" gespeichert werden. Außerdem testet das Pilotprojekt als Telematik-Anwendungen nicht nur das elektronische Rezept, sondern auch eine elektronische Patientenakte. "Mit der Patientenakte gehen wir bewusst bereits heute weit über die Einführung einer Gesundheitskarte und eines elektronischen Rezepts hinaus", wird Burkhard Zimmermann, der zuständige Projektleiter bei der Knappschaft, zitiert. Diese Patientenakte ist gewissermaßen die elektronische Umsetzung des "Gesundheitsbuches", das im Prosper-Verbundprojekt seit einigen Jahren von den Patienten dem Knappschaftsarzt vorgelegt werden muss.

Über die Kosten des Pilotprojekts schweigen sich beide Seiten aus. Auch über die Dauer gibt es keine Aussagen. Idealerweise soll es mit der Einführung der bundesweit gültigen Gesundheitskarte abgeschlossen werden, heißt es bei T-Systems. Die Firma gewann bereits den ersten Teil der Ausschreibung im September 2005, als 70 Versicherte, drei Arztpraxen und das Knappschaftskrankenhaus vernetzt wurden.

Zur elektronischen Gesundheitskarte und der Reform des Gesundheitswesens siehe auch:

(Detlef Borchers) / (jk)