YouTube löscht fast 30.000 Videos nach Beschwerden von Rechteinhabern
Das Community-Videoportal gerät verstärkt ins Visier von Medienunternehmen - entweder, um die Verbreitung urheberrechtlich geschützter Inhalte zu unterbinden, oder um angemessen beteiligt zu werden.
Das Community-Videoportal YouTube, das in den Besitz von Google übergehen wird, hat fast 30.000 Videos gelöscht. Die Aktion erfolgte, nachdem sich die "Japan Society for Rights of Authors, Composers and Publishers" (JASRAC) über die durch Veröffentlichung der inkriminierten Dateien erfolgten Urheberrechtsverletzungen beschwert hatte.
Die Dateien, die aus TV-Sendungen, Musikvideos und Filmen enthalten hätten, seien ohne die Genehmigung der jeweiligen Rechteinhaber auf YouTube gepostet worden. Hinter der Aktion der Organisation stehen laut Berichten in US-Medien insgesamt 23 Fernsehgesellschaften und Musik- sowie Filmfirmen. Nach Angaben der Organisation habe YouTube sofort auf die Beschwerde reagiert und die Dateien umgehend aus dem Angebot entfernt.
Das Videoportal, auf dem unzählige von Usern selbst erstellte Filmchen, aber auch eigentlich urheberrechtlich geschützte Videos zu finden sind, gerät besonders nach der angekündigten Übernahme durch Google immer stärker ins Visier der Unterhaltungsindustrie. Auf der einen Seite kann dabei YouTube einige Erfolge bei der Lizenzierung von Content etwa von Fernsehgesellschaften verzeichnen, in deren Rahmen auch Techniken zur Identifizierung und Lizenzierung oder Entfernung urheberrechtlich geschützter Inhalte eingeführt werden sollen. Auf der anderen Seite wollen einige Medienunternehmen verstärkt Druck ausüben, um die illegale Verbreitung der von ihnen produzierten Inhalte über das Video-Portal zu unterbinden – oder möglicherweise besser noch, um vom neuen YouTube-Eigentümer Google großzügig dafür honoriert zu werden, dass sie die Verbreitung über YouTube zulassen. Dafür, dass die Medienunternehmen bei YouTube – ganz im Unterschied zum Vorgehen gegen die P2P-Tauschbörsensites – schon im Voraus die Kassen klingeln hören, mag auch die laut New York Times klammheimliche Beteiligung an YouTube vor der Google-Übernahme ein Indiz sein. (jk)