FBI will mehr ĂĽber Hacker-Angriffe wissen

Unternehmen sollen Phishing-Angriffe und Attacken auf die Firmen-IT nicht verheimlichen, sondern die Behörden einschalten, damit diese besser über kriminelle Machenschaften im Internet informiert sind.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die US-Bundespolizei FBI hat Unternehmen aufgefordert, Phishing-Angriffe und Attacken auf die Firmen-IT nicht zu verheimlichen, sondern die Behörden einzuschalten, damit diese besser über kriminelle Machenschaften im Internet informiert sind. "Es ist ein Problem für uns, dass manche Firmen offenbar mehr Angst vor schlechter Publicity als vor den Folgen eines erfolgreichen Hacker-Angriffs haben", führte der stellvertretende Leiter des New Yorker FBI-Büros, Mark Mershin, in seiner Eröffnungsansprache auf der Infosecurity NY aus.

Pro Monat gehen beim FBI rund 18.000 Hinweise zu Internet-Kriminalität ein. Viele davon betreffen Identitätsdiebstähle, die häufig ihren Ursprung in Phishing-Attacken haben, die unter dem Namen prominenter Unternehmen gestartet werden. Besonders beliebt bei Cyber-Gaunern ist laut Mershin auch das Aufsetzen von gefälschten Websites zu Hilfsprojekten nach Naturkatastrophen wie den Tsunamis in Asien oder dem Wirbelsturm Katrina. Nicht aus der Welt schaffen lässt sich zum Bedauern des FBI die sogenannte Nigeria-Masche, bei der sich immer wieder Dumme finden, die in vermeintlicher Aussicht auf Beteiligungen bei Millionentransfers Vorauszahlungen leisten.

Um das Problem Identitätsdiebstahl besser in den Griff zu bekommen, dessen Schadenspotenzial allein in den USA auf jährlich mehr als sechs Milliarden US-Dollar geschätzt wird, hatte das FBI zuletzt unter anderem die "Operation Identity Shield" gestartet. Zur weiteren Intensivierung des Kampfes gegen Internet-Verbrechen fehlen der Behörde aber offenbar die Fachleute. Mershin zufolge sucht man derzeit händeringend Nachwuchs mit überdurchschnittlich guten Internet- und allgemeinen IT-Kenntnissen. Und Hacker haben beim FBI gerade glänzende Aussichten. (pmz)