Scitechs SNAP-Grafiktreiber vor dem Aus

Das durch OS/2-Grafiktreiber bekannt gewordene Unternehmen stellt die Entwicklung der SNAP-Grafiktreiber für verschiedene Betriebssysteme und Grafikchips ein. Schlechte Zusammenarbeit mit ATI/AMD scheint einer der Auslöser für diesen Schritt zu sein.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Das insbesondere durch seine kommerzielle Grafiktreiber für OS/2 und eComStation bekannt gewordene Unternehmen SciTech Software stellt die Entwicklung der SNAP genannten Grafiktreiber für verschiedene Betriebssysteme/Umgebungen und über 240 Grafikchips ein. Die Firma bietet das Framework auf der Homepage zum Verkauf an, das Unternehmen selbst will zukünftig in anderen Bereichen agieren.

Auslöser für diesen Schritt ist wohl auch mangelnde Unterstützung seitens der Grafikchip-Hersteller – so deutete ein Scitech-Mitarbeiter in einer der Scitech-Support-Newsgroups an, man würde die Radeon X1x00-Chips nicht unterstützen können, da ATI/AMD die Spezifikationen erst herausgeben würde, wenn Scitech einen größeren Kunden hätte ("It is unlikely that we will support any Radeon X1x00 chipsets in the foreseeable future, unless we get a contract from a large OEM. ATI will not share specs otherwise."). In der Vergangenheit hatten die beiden Unternehmen eng zusammengearbeitet.

Mit dem gleichen Problem haben auch die Entwickler des unter anderem unter Linux und den BSD-Derivaten eingesetzten X-Server von X.org zu kämpfen, die keine Informationen zur Entwicklung eines Open-Source-Treibers für die aktuelle Radeon-Generation bekommen. ATI/AMD blockiert sogar die Freigabe eines rudimentären, mithilfe unter NDA (Non-Disclosure Agreement) stehender Informationen entwickelten Treibers. Linux-Anwender auf x86- und x64-Systemen können auf einen proprietären Treiber von ATI/AMD ausweichen, solange ATI/AMD mit ihm denn die Grafikchips unterstützt und Sorge trägt, dass die Treiber auch mit zukünftigen Linux-Kerneln und X-Servern zusammenarbeiten. BSD-Anwendern oder Besitzer von PPC- oder Itanium-Systemen hilft der Treiber jedoch nicht. (thl)