Kalifornier finden Yahoo künftig im Navigationssystem

Nutzer des neuen GPS-Fahrzeugnavigationssystems "Dash Express" können Adressen oder POIs ähnlich wie am heimischen PC über Yahoo Local Search im Web suchen. Das Gerät von Dash Navigation wartet zudem mit weiteren Neuerungen auf.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der US-amerikanische Navigationsdienstleister Dash Navigation hat kurz vor dem Rollout seines neuen GPS-Fahrzeugnavigationssystems "Dash Express" einen namhaften Kooperationspartner gefunden: Yahoo wird künftig sein Label für lokale Suchanfragen zur Verfügung stellen. Nutzer des Stand-Alone-Geräts "Dash Express", das Unternehmensangaben zufolge im ersten Quartal 2007 zunächst in Kalifornien auf den Markt kommt, sollen Adressen oder POIs ("Points of Interest" wie Gaststätten, Hotels oder Geschäfte) ähnlich wie am heimischen PC über Yahoo Local Search im Web suchen können. Für eine Auflistung aller mexikanischen Restaurants in der Umgebung soll beispielsweise die Eingabe des Begriffs "Fajitas" reichen. Die Geräte sind dazu mit Datenfunk-Schnittstellen ausgestattet, über die auch Routenanfragen und Steckenberechnungen transferiert werden. Die Navigationsserver verknüpfen die Ergebnisse der Suche dann auf Wunsch mit einer Routenplanung.

Bei der Zielführung will Dash Navigation, das wie Yahoo mit Kartenmaterial von Tele Atlas arbeitet, dem Anwender gleich drei verschiedene Routen zur Auswahl anbieten, die jeweils mit sehr genauen Ankunftszeiten versehen sind. Dabei vertraut das Unternehmen auf drei Säulen: Zum einen fließen in die Routenberechnungen der Dash-Server statistische Werte zum Fahrzeugaufkommen und zur Fließgeschwindigkeit auf Hauptverkehrsstraßen zu unterschiedlichen Zeiten ein. Zum anderen berücksichtigen die Server aktuelle Verkehrsinformationen, die unter anderem vom kommerziellen Anbieter Inrix stammen. Darüber hinaus senden die mit einem "Dash Express" ausgestatteten Fahrzeuge selbst Informationen über die eigene Position sowie die aktuelle Geschwindigkeit an die Zentrale – und anonym per WLAN auch an andere Dash-Express-Geräte, wenn diese sich in der Nähe befinden.

Steht beispielsweise ein Dash-Express-Auto im Stau, wird dieser Zustand der Umgebung automatisch mitgeteilt, damit andere Fahrzeuge auf zeitlich günstigere Routen ausweichen können. Richtig funktionieren dürfte das "Dash Traffic Network" allerdings erst, wenn mindestens zehn Prozent aller Fahrzeuge in Kalifornien mit entsprechenden WLAN-Modulen ausgestattet sind. So lautet zumindest die Faustregel bei BMW, das im Rahmen von "Connected Drive" schon seit geraumer Zeit an Lösungen arbeitet, wie Autos direkt miteinander kommunizieren und drahtlos Informationen zur aktuellen Verkehrslage austauschen können. Über Hardware-Preise und Abrechnungsmodalitäten schweigt sich Dash Navigation bislang noch aus. Eine Ausweitung des Geschäfts auf die gesamten USA ist für den Sommer 2007 angedacht. (pmz)