Microsoft und Sony melden neue Erfolge ihrer Spielkonsolen
Beide Unternehmen geben sich zur Consumer Electronics Show ĂĽber die bisherigen Verkaufszahlen zufrieden und zuversichtlich.
Microsoft und Sony rüsten sich mit ihren Spielkonsolen der nächsten Generation für ein neues Kopf-an-Kopf- Rennen. Mit seiner Xbox 360 hat Microsoft nach eigenen Angaben die ursprünglichen Erwartungen bereits knapp übertroffen. "Wir sind inzwischen Marktführer bei Spielekonsolen der neuen Generation", sagte "Xbox"-Chef Robbie Bach auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas.
Mit insgesamt 10,4 Millionen verkauften Konsolen habe Microsoft das angestrebte Ziel von 10 Millionen StĂĽck bis Ende 2006 ĂĽberschritten. Bis Ende dieses Jahres soll das High-Tech-Spielzeug zur Settop-Box fĂĽr IPTV aufgerĂĽstet werden. Doch auch MarktfĂĽhrer Sony hat sich nach Startschwierigkeiten mit seiner Playstation 3 langsam erholt.
Bis Ende 2006 habe der japanische Elektronik-Konzern wie erwartet eine Million Konsolen abgesetzt. Bis Ende März will das Unternehmen nun wie ursprünglich geplant insgesamt sechs Millionen Konsolen der nächsten Generation weltweit in die Haushalte bringen. Während Microsoft seine Xbox 360 bereits seit über einem Jahr anbietet, startete Sony mit seiner Playstation 3 nach mehrfachen Verzögerungen erst im vergangenen November zunächst nur in den USA. Mit dem Ziel von sechs Millionen Konsolen erreiche Sony zwar nicht die noch im vergangenen Sommer erhoffte Stückzahl, schätzt Richard Doherty, Analyst bei der Envisioneering Group in New York. Dafür lege Sony damit den schnellsten Start eines Konsolensystems hin.
Man habe einige eigentlich für Sonys Blu-ray-Player vorgesehene Bauteile für die Produktion der Playstation 3 abgezweigt, sagte Jack Tretton, Chef von Sony Computer Entertainment in den USA. Probleme bei der Herstellung der blauen Laserdioden, die in dem integrierten Blu-ray-Laufwerk zum Einsatz kommen, hatten zu erheblichen Produktionsengpässen geführt. Den Europastart musste das Unternehmen deshalb auf Ende März verschieben.
Microsoft will seine Spielekonsole Xbox 360 zudem mit zusätzlichen Funktionen zu einer multimedialen Zentrale für zu Hause ausbauen. Noch Ende dieses Jahres soll das High-Tech-Spielzeug auch als Settop-Box für das Fernsehen dienen, sagte Bach. Für den nötigen Inhalt sollen Content-Partner wie Fernsehsender sorgen, mit denen Microsoft noch in diesem Jahr entsprechende Kooperationsvereinbarungen treffen will. Filme und TV-Sendungen sollen künftig über die Xbox 360 nicht nur heruntergeladen, sondern direkt auf den Fernseher geleitet werden.
Für die digitale Unterhaltung will Sony einen anderen Weg einschlagen. Anders als Microsoft will der japanische Elektronik-Riese eine große Zahl seiner Fernseher noch in diesem Jahr mit Internet-Zugang ausrüsten. Damit sollen Videos und Filme direkt aus dem Internet empfangen werden können. Für das Unterhaltungsprogramm ist das Unternehmen Partnerschaften unter anderem mit Time Warner, AOL und Yahoo eingegangen. Elektronik allein werde im Markt künftig nicht gewinnen, sagte Stan Glasgow, US-Chef bei Sony. Der Erfolg elektronischer Geräte werde künftig entscheidend von dem gelieferten Unterhaltungsangebot abhängen. Bei den Spielkonsolen dürfte aber auch Nintendo noch ein gewichtiges Wörtchen mitreden, konnten die Japaner doch mit ihrer neuen Wii ebenfalls bereits einige Verkaufserfolge erzielen. (dpa) / (anw)