Eliten für die Simulation

Das Forschungszentrum Jülich und die RWTH Aachen starten zum Wintersemester 2007/08 einen neuen Ausbildungsgang im Scientific Computing.

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Von
  • Richard Sietmann

Simulation Sciences – die rechnerische Simulation von Vorgängen mit Supercomputern – spielen zunehmend eine Schlüsselrolle in den Naturwissenschaften, weil sie als dritte Säule zwischen Theorie und Experiment eine neue Qualität in das wissenschaftliche Arbeiten bringen. Bislang fehlt es aber an einschlägigen Ausbildungsgängen für Experten auf diesem Gebiet. Heute haben nun die RWTH Aachen und das Forschungszentrum Jülich (FZJ) die bereits im September angekündigte gemeinsame Einrichtung für Aufbaustudien besonders begabter Nachwuchswissenschaftler auf dem Feld der rechnergestützten Simulation besiegelt. Im Wissenschaftsforum Berlin unterzeichneten der Vorstandsvorsitzende des FZJ, Achim Bachem, und RWTH-Rektor Burkhard Rauhut das Memorandum of Understanding über die Gründung der "German Research School for Simulation Science".

Mit etwa 50 Studenten wird im Herbst das Doktoranden-Programm starten, im Wintersemester 2008 soll dann ein Masterprogramm für ebenso viele Studenten folgen. Auf beiden Ausbildungsebenen ist eine große Durchlässigkeit zwischen ingenieur- und naturwissenschaftlichen Ausbildungsgängen angestrebt. Das Curriculum führt in zwei Jahren zum Abschluss "Master of Science for Computational Science and Engineering" sowie darauf aufbauend oder für besonders begabte Studenten auch unmittelbar zu einer einschlägigen Promotion. Voraussetzung für die Aufnahme ist ein ausgezeichnet abgelegtes Bachelor-Examen sowie ein erfolgreich durchlaufenes Aufnahmeverfahren.

Mit der neuen Einrichtung wolle man, so Rauhut bei der Unterzeichnung, "eine wirkliche Elitenausbildung in dem Spannungsgebiet zwischen Ingenieurwissenschaften, Mathematik und Informatik vorantreiben". Die Gründung sei zugleich ein Baustein in dem Bestreben, den geplanten europäischen Höchstleistungsrechner nach Jülich zu holen, ergänzte NRW-Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart. Über dessen Standort wird Brüssel voraussichtlich Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres entscheiden. (Richard Sietmann) / (pmz)