Sony und Immersion spielen wieder miteinander

In dem seit 2002 schwelenden Streit um Immersions Patente über Technik für Force-Feedback-Controller gibt Sony schließlich nach und schließt ein Abkommen mit dem Unternehmen.

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Sonys Spiele-Sparte (SCE) und die Spezialisten für Eingabegeräte von Immersion haben einen jahrewährenden Streit um Technologien und Patente endgültig beigelegt und wollen in Zukunft friedlich zusammenarbeiten. Wie beide Unternehmen am gestrigen Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten, werden sie den noch vor dem US-Bundesberufungsgericht anhängigen Patentstreit um Vibrationstechnik in den Controllern der PlayStation beenden. Sony Computer Entertainment wird Schadenersatz von rund 90 Millionen US-Dollar, zu denen ein vorinstanzliches Gericht das Unternehmen bereits verurteilt hatte, plus Zinsen an Immersion zahlen. Zuvor hatte Sony bereits – wie vom Gericht angeordnet – Lizenzgebühren von über 20 Millionen US-Dollar überwiesen. Insgesamt wird der Vergleich auf über 120 Millionen US-Dollar taxiert.

Immersion hatte Sony im Jahr 2002 wegen der Verwendung von Force-Feedback-Technik in den PlayStation-Controllern auf 299 Millionen US-Dollar Schadenersatz verklagt. 2004 sprach ein Bezirksgericht Sony der Patentverletzung schuldig. Ein Jahr später wurde das Urteil bestätigt, das neben Schadeneratz auch ein Vetriebsverbot für die PlayStation und PlayStation 2 in den USA verfügte. Die Vollstreckung wurde allerdings ausgesetzt, bis das von Sony angekündigte Berufungsverfahren eine endgültige Klärung bringen würde. Gleichzeitig hatte Sony versucht, das Urteil zu annullieren und das Verfahren neu aufrollen zu lassen.

Im Rahmen der Partnerschaft wollen die Unternehmen neue Möglichkeiten finden, Immersions Technik in PlayStation-Produkten zu verwenden. Einzelheiten zu den finanziellen Aspekten der neuen Freundschaft machten die Unternehmen nicht. Die PlayStation-Fans wird das auch weniger interessieren. Hauptsache, sie können in Zukunft wieder ohne schlechtes Gewissen vibrieren. Auch Immersion tut der wiedergefundene Friede gut. Die Aktien des Unternehmens machten einen Sprung um 37 Prozent auf 9,94 US-Dollar. Microsoft hatte einen ähnlichen Disput mit Immersion schneller beigelegt (vbr)