Steiniger Weg zum LinuxBIOS
Derzeit lässt sich der Sourcecode des LinuxBIOS noch nicht für Desktop-Mainboards übersetzen.
Obwohl bereits auf der Linux-Kernel-Mailingliste verkündet und auch auf heise online vermeldet, hat das LinuxBIOS Desktop-PCs wohl doch noch nicht erreicht. Zwar befindet sich seit dem Changeset 2554 auch ein Build-Target für das Desktop Mainboard Gigabyte M57SLI-S4 im SVN-Repository des LinuxBIOS-Projektes, doch dieser Code liefert derzeit bereits beim Übersetzen Fehlermeldungen: "... The boards will currently _not_ compile ..." Die Entwickler sagen, dass noch einige Patches fehlen, bis dieser Code, der auf Basis einer älteren LinuxBIOS-Version entwickelt wurde, (wieder) übersetzt. Die Webseite des LinuxBIOS-Projektes bezeichnet den Support für das M57SLI als "Work in Progress". Ein Entwickler sprach gegenüber c't von wenigen Tagen, die es noch dauere, bis die nötigen Patches eingespielt seien.
Eine weitere Hürde dürfte der fest eingelötete und nicht – wie wohl auf einem Prototyp – gesockelte Flash-Chip (PM49FL004T-33JCE) des Gigabyte-Mainboards sein. Lädt man aus Versehen in so einen Chip eine nicht funktionsfähige BIOS-Version, so bootet das Mainboard nicht mehr. Schlimmer noch, der Chip lässt sich auch nicht mehr ohne Weiteres im Mainboard neu beschreiben. Die LinuxBIOS-Entwickler diskutieren nun, ob sie den Chip auslöten und in einen Sockel stecken.
Bis sich das LinuxBIOS für den Einsatz in heimischen Desktop-PCs eignet, dürfte daher noch etwas Zeit vergehen. Selbst wenn der Code kompiliert, sollte man die ersten Tests Entwicklern mit Zugang zu Lötkolben und Programmiergeräten für Flash-Chips überlassen. (bbe)