Google entwickelt Programm zum Austausch von Forschungsdaten

Die in der Wissenschaft anfallenden riesigen Datenmengen werden von Google nicht über das Internet, sondern auf Festplatten gespeichert und anderen Instituten geliefert.

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Von
  • Peter Mühlbauer

Das Open Source Team von Google arbeitet laut BBC News derzeit an einem Programm, das helfen soll, große Mengen von Forschungsdaten zu verteilen. Dafür stellt das Unternehmen Forschungseinrichtungen bis zu 120 Terabyte Speicherkapazität zur Verfügung – nicht über das Internet, sondern vor Ort. Die Institute spielen ihre Daten auf Festplatten, die Google dann an andere Institute liefert, welche ebenfalls auf die Daten zugreifen sollen. Als Gegenleistung zieht sich der Suchmaschinenbetreiber eine Kopie des Materials. Voraussetzung ist, dass die Forschungsdaten in einem offenen Format zur Verfügung stehen.

Das Programm läuft bisher nur auf informeller Basis – infrage kommende Teilnehmer werden von Google angesprochen. Inspiriert wurde es von Jim Grey, einem Mitarbeiter der Forschungsabteilung von Microsoft, der Kollegen eine Imagedatei zur Verfügung stellen wollte, die mit einem Terabyte zu groß für ein Versenden über Computernetzwerke war. Auch eine Forschungsgruppe steckt hinter der Idee, die an der Rekonstruktion des Archimedes-Palimpsests arbeitet, einem mehrmals überschriebenen mittelalterlichen Pergament, das Reste von bisher unbekannten Abhandlungen des antiken Philosophen enthält. Die technisch aufwendigen Rekonstruktionsversuche der Aristoteles-Schicht erzeugten enormen Datenmengen, für die nur der Transport auf Festplatten infrage kam. Chris DiBona, der Open Source Program Manager von Google, sieht weitere Einsatzbereiche überall dort, wo große Mengen an Forschungsdaten anfallen – unter anderem in der Biologie, der Genetik und der Archäologie. (pem/telepolis) (fr)